Ein Stepback für die Seele: Zweite Bären besiegen Hermsdorf

Der SV Neukölln 09 2 holt zuhause gegen VfB Hermsdorf 2 den vierten Sieg im fünften Spiel der noch jungen Landesliga-Saison. In einem ansonsten ausgeglichenen Spiel reichen zwei starke Runs für klare Verhältnisse: 66:56.

Bis auf eine deutliche Niederlage bei Alba Berlin 3 avanciert Team Loco bisher auch in der Landesliga zum Überraschungsteam. Nach dem Durchmarsch durch die Bezirksliga scheinen für die weiter verstärkten Jungbären keine Früchte zu hoch zu hängen. Der VfB Hermsdorf hatte sich in der Vorsaison mit 9:11 Siegen in der Liga etabliert, kommt aber nach nur einem Sieg aus vier Spielen mit Frust in die Hertabrücken-Arena.

Ein Offensivfeuerwerk ist auch aufgrund der vorherigen Ergebnisse nicht zu erwarten, dafür aber rassige Defense und viel Kampf um jeden Meter. Und den bringen die Bären zunächst erfolgreicher unter den gegnerischen Korb, eine schnelle 8:3-Führung ist die Folge. Die Gäste suchen dagegen von Anfang an ihr Heil in Distanzwürfen, gehen über hohe Blöcke und treffen dabei ganz ordentlich. Trotz sehr seriöser Defensive von Team Loco bleibt das erste Viertel so ausgeglichen. 15:16.

Mit den ersten Wechseln beim VfB bricht dieses System aber. Ohne seine sicheren Schützen findet Hermsdorf keine Mittel gegen eine extrem feste Defensive der Neuköllner, die in einer 7er Rotation keine individuellen Schwächen zeigen. Während offensiv mit Macht zum Korb gegangen wird, stellen die Pelzmonster defensiv komplett zu und kommen dabei in den ersten 14 Minuten mit gerade einmal zwei Fouls aus. Ein 10:0-Run ist die Folge. Doch plötzlich fällt auch die SVN-Defensive aus der Rolle und handelt sich sechs schnelle Fouls ein. Der etatmäßige Topscorer muss sogar mit vier Persönlichen für längere Zeit auf die Bank. Dafür übernimmt der Spielercoach und hinterlässt mit sechs Punkten in Folge zur Halbzeit eine 37:28-Führung.

Auf eine 6er Rotation geschrumpft macht sich nun erstmals auch etwas Verschleiß bemerkbar bei den Bären. Glücklicherweise findet auch Hermsdorf nicht viel besser ins Spiel, verwirft fast alles von außen, doch kommt im Eichhörnchenmodus auf sechs Punkte heran. Doch dann bekommt der ehemalige Spielercoach der Bären seinen großen Auftritt: Erst swiched er einen Dreier mit Hand im Gesicht, dann demonstriert er direkt im Anschluss absolute Entschlossenheit: Denied den ersten Pass, denied auch den zweiten, stealt den dritten Ball, macht drei Schritte vor, einen zurück und swiched den Step-Back-Dreier. Die Gäste sind so geschockt, dass sie vergessen, eine Auszeit zu nehmen. 50:38.

Eine kleine Situation, die aber ausreicht: Das Momentum ist nun wieder deutlich auf Hausherren-Seite, und jeder Bär auf dem Feld will und darf nun einmal seine Scoring-Fähigkeiten unter Beweis stellen. Auf einem viertelübergreifenden 16:0-Run zieht der SVN davon zum 58:38. Doch noch sind acht Minuten zu spielen, und Hermsdorf besinnt sich noch einmal auf seine Stärken von außen, trifft Dreier, zieht wieder verstärkt Fouls, verabschiedet zwei Bären-Spieler aus dem Spiel. Doch es reicht nicht, um noch einmal auf mehr als zehn Punkte heranzukommen. 66:56 heißt es am Ende.

 

„Team Loco“ sollte man die zweite Bärenmannschaft eigentlich nicht mehr nennen, denn dieses Team ist seriös und ready auch für die Landesliga. Auch ohne mindestens drei Stammspieler ist kein Powerverlust auszumachen, und alle Beteiligten zeigen starke Leistungen auf beiden Seiten des Feldes. Weiter geht es bereits am Samstag, High Noon, zum Heimspiel gegen Pfeffersport.