Die Aufsteiger vom SV Neukölln 09 2 bleiben auch im dritten Spiel der Bezirksliga-Saison ungeschlagen. Der SC Borussia Friedrichsfelde 1 verschläft das Startviertel, kommt über die gesamte Spielzeit nicht mehr heran und verliert am Ende 53:67.
Team Loco kann gerade vor Kraft kaum laufen. Die starke Vorbereitung und die Vergrößerung des Kaders im Sommer haben sich sofort bezahlt gemacht, mit zwei deutlichen Siegen zum Saisonstart. Und auch im Tierpark-Kiez tritt die zweite Bärenmannschaft mit elf bis in die Haarspitzen motivierten Fellmonstern an. Friedrichsfelde auf der anderen Seite ist ebenfalls fast voll besetzt und kommt mit dem Bonus ins Spiel, zum Ende der letzten Saison den SVN 1 völlig überraschend geschlagen und damit in Neukölln viele Kopfschmerzen verursacht zu haben.
Hinein ins Spiel, und Team Loco is on a mission: Gleich zum Start fällt der erste Dreier, der Bärengott ist gnädig gestimmt. Und das als Punktemaschine bereits bekannte Triumvirat der Bären übernimmt sofort die Kontrolle über das Spiel: Die Würfe von außen fallen, und wenn nicht, werden sie unter dem Korb sofort zweitverwertet. Den Hausherren schlackern die Ohren angesichts eines 0:13-Laufs. Die ersten 18 Punkte der Gäste werden von dem kaum stoppbaren Trio eingenetzt. Auf der anderen Seite steht die vielarmige Defensive des SVN stabil und lässt nahezu überhaupt keine Punkte zu. 7:20 nach dem ersten Viertel. Es riecht nach Blowout.
Die ersten Wechsel bringen etwas Ruhe ins Spiel, für beide Teams. Während die SCB-Bankspieler sich von außen überlegen konnten, wie sie dem Powerplay der Bären beikommen können, lassen es die Gäste auf beiden Seiten des Feldes etwas ruhiger angehen. Das führt zu einem ausgeglicheneren Spiel, weil Friedrichsfelde nun doch auch einige gute Würfe herausspielen kann und der unbedingte Wille zum Korb bei den Bären etwas abhanden kommt. Andererseits halten diese auch klug ihre Pranken zurück und leisten sich extrem wenige Fouls. Gerade einmal zwei sind es in diesem Spielabschnitt, und nur eines führt zu Freiwürfen. Trotzdem kommen die Borussen zur Halbzeit in die psychologisch wichtige Einstelligkeit zurück: 22:31.
Aus der Pause heraus entscheidet sich häufig entscheidend der Spielverlauf, da darf man sich keine Blöße geben. Und die Bären beherzigen das: Sie schalten noch einmal einen Gang hoch und holen sich den verlorenen Vorsprung schnell zurück. Unter dem Korb strahlt Team Loco nun wieder Dominanz aus, fast jeder Rebound geht nach Neukölln – und wird offensiv durch zusätzliche Punkte belohnt. Ein 2:10-Lauf zum Viertelstart sorgt wieder für deutliche Verhältnisse. Doch der SCB ist noch nicht geschlagen, kämpft sich zurück bis auf zehn, schafft es aber nicht, das Momentum zu halten. Die Kraft bei den Borussen lässt nach, mit Fouls werden die Bären an die Linie geschickt. 33:49.
Mit großem Rückstand und unter dem Korb schier aussichtsloser Perspektive stellt Friedrichsfelde um und versucht nun sein Heil in der Distanz. Vielleicht wäre das etwas für das erste Viertel gewesen – schließlich hatte das Team in der Vorsaison mit enormer Treffsicherheit von außen dem SVN 1 den Zahn gezogen. In diesem Spiel reicht es nun für Ausgeglichenheit der Kräfteverhältnisse. Der SCB trifft vier Dreier in Folge, der SVN behält die Kontrolle über die Zonen. Mit zwei Punkten gewinnen die Hausherren noch einmal das letzte Viertel, aber verlieren das Spiel deutlich. 53:67.
Ungeschlagen nach drei Spielen: Das wäre vor der Saison eine kühne Prognose gewesen. Doch der SV Neukölln 09 2 zeigt sich als gewachsenes Team mit einem starken Rückgrat und breiter Brust. Von Spiel zu Spiel werden immer mehr Schwächen abgelegt und Stärken neu entdeckt. In diesem Spiel fällt etwa auf, wie diszipliniert eigene Fouls vermieden werden, die gerade gegen erfahrene Mannschaften den Gegner trotz eigener Überlegenheit wieder heranbringen könnten. Die stärksten Gegner warten noch, aber das erarbeitete Fettpolster beruhigt schon einmal. Nächstes Spiel für Team Loco: am 2. November gegen TSV Rudow 2.