Die Lachse laichen wieder – aufreibender Auftaktsieg der Bären

Zum Start in die Bezirksliga-Saison nimmt der SV Neukölln 09 1 eine weite Reise gen Osten auf sich: Beim Aufsteiger AC Berlin 2 aus Hellersdorf gibt es ein paar Schwierigkeiten zum Start, am Ende aber einen deutlichen 62:79-Sieg.

Die Bären starten deutlich geschwächt in die neue Saison: Sowohl einige Schlüsselspieler als auch der Coach aus dem letzten Jahr sind nicht (mehr) im Aufgebot. Eine Rumpftruppe aus neun Bären tritt gegen den mit zwölf Spielern voll besetzten AC Berlin auf den Court. Die anwesenden Pelzträger haben jedoch in der vorausgegangenen Nacht ordentlich Honig getankt und sind hoch motiviert, dort weiterzumachen, wo sie in der letzten Saison aufgehört haben.

Der Beginn gestaltet sich – wie so oft bei den Bären – sehr nervös und ohne Rhythmus. Aufgrund neuer Spieler und einiger ausgelassener Trainings-Sessions haben es die Neuköllner zunächst schwer. Gleich mehrfach geht der Ball zu schnell verloren, weil das Spacing nicht passt und dem Gegner das Verteidigen zu einfach gemacht wird. Aus einer darüber hinaus noch unstrukturierten Offense resultieren viele gezwungene Würfe von außen, die einfach nicht fallen wollen. Die Gastgeber aus Hellersdorf starten dagegen geschmeidig mit einem 9:2-Lauf. Erst in Minute sieben kommen die Bären zu ihren ersten Saison-Punkten aus dem Feld heraus. Ein denkbar schlechter Start; doch der SVN erholt sich und kann verkürzen: 14:11 nach zehn Minute.

Nach der notwendigen Viertelpause sind die Bären jedoch ansatzweise aus dem Sommerschlaf erwacht. Die Offense agiert nun strukturierter und fokussierter. Der SVN vermeidet Turnover und spielt sich vermehrt offene Würfe heraus. Die Bigs werden besser ins Spiel integriert, was den Schützen mehr Platz an der Dreierlinie gibt. Aber auch der Gastgeber scheint sich inzwischen sehr wohl auf dem Feld zu fühlen. Ein sehr abwechslungsreiches Viertel bietet insgesamt acht Führungswechsel, bei denen sich beide Teams einen offensiven Schlagabtausch liefern. Die höhere Intensität sorgt für deutlich mehr Fouls, was bei beiden Teams für viele Punkte an der Linie sorgt. Allerdings verschaffen sich die Neuköllner mit ihren großen Leuten einen kleinen Vorteil unter dem Korb. Und erobern die Halbzeit-Führung: 34:36.

Im dritten Viertel wird den Gastgebern aus dem östlichen Berlin sehr schnell klar, dass die Bären nun ihre mächtige Pranke auf dem Spiel haben. Eine defensive Umstellung sorgt dafür, dass der ACB es nun deutlich schwerer hat, offene Würfe zu finden. Die Passwege sind zugestellt und die in eigener Halle überraschend wurfschwachen Gastgeber können die freien Räume an der Dreierlinie nicht in Zählbares verwandeln. Hellersdorfer Fehler häufen sich, und der SVN kann als Bonus einige leichte Fast-Break-Punkte abstauben. So wächst der Vorsprung weiter an, und auch der Mut zur Gegenwehr bei den Gastgebern sinkt spürbar. Gegen Ende des dritten Viertels deutet sich eine Vorentscheidung an. Denn die Bären treffen nun auch ihre Würfe von außen. Nach 30 Minuten steht ein zweistelliger Vorsprung: 43:53.

Das vierte Viertel dient nur noch als Möglichkeit zur Kosmetik. Warum? Mit einem 3:16-Lauf ziehen die Neuköllner Bären dem ACB endgültig den Zahn und lassen sich den frischen Lachs nicht mehr vom Brot nehmen. Immer wenn die Gastgeber drohen, etwas heranzukommen, schalten die Bären fast schon spielerisch einen Gang höher. So bauen sie den Vorsprung sogar noch weiter aus, und die nun etwas geknickt wirkenden Hellersdorfer fangen sich ein ums andere Mal einfache Fastbreaks ein. Am Ende muss sich der AC Berlin schon recht deutlich mit 62:79 geschlagen geben.

 

Anfangs von leichten Fehlern und Nervosität geplagt, erarbeiten sich die Neuköllner Bären nach 20 Minuten einen offensiven und defensiven Rhythmus, dem der AC Berlin an diesem Tag nicht gewachsen ist. Vor allem eine defensive Taktikumstellung sorgt am Ende für den ungefährdeten und verdienten Sieg. Allerdings sind die zu verbessernden Faktoren klar, wenn man erneut Richtung Aufstieg schielen möchte: Trainings- und Spielbeteiligung, Fokus und vor allem Ruhe am Ball sowie dazugehöriges Spacing. Ein neuer Coaching-Bär hat als Spielertrainer einen richtig guten Job gemacht, so dass die erste Mannschaft der Neuköllner Bären mit erhobener Schnauze zum Heimspiel-Start am kommenden Samstag (21.09., 12 Uhr) in die Hertabrücken-Arena lädt. Kommt also zahlreich!