Der SV Neukölln 09 verliert das wichtige Heimspiel gegen Basketball Berlin Süd und damit erstmal auch den Anschluss an die Tabellenspitze. In einem punktereichen, engen, umkämpften Bezirksliga-Spiel behalten die Gäste bis zum Schluss die Oberhand – 79:85.
Die Bären sind sich der Bedeutung der Begegnung vorab bewusst: Mit einem Sieg gegen BBS kann man den Anschluss an die Tabellenspitze halten und sich weiter Chancen für den Aufstieg ausrechnen. Allerdings gehen die Hausherren geschwächt in die Partie: Im Abschlusstraining verletzt sich ein Zonendominanzbär, der für Präsenz unter dem Korb sorgen sollte, und ein weiterer Aufbaubär fällt krank aus. Insgesamt kann der Coach schließlich nur mit acht Pelzträgern ins Feld ziehen.
Und so startet die Partie direkt nicht gut für die Bären. Es ist die typische winterliche Sekundenschlafphase zum Spielbeginn, die den Gästen aus Steglitz einfache Körbe ermöglicht. Da in der defensiven Zuteilung noch geschlafen wird, geraten die Bären gleich in Rückstand. Doch dann finden die Bären ihren ersten Rhythmus und können mit zwei Dreiern wieder in Führung gehen. Die Gäste halten aber völlig unbeeindruckt dagegen und schalten vor allem in der Defensive einen Gang höher. Sie lassen die Neuköllner fünf Minuten lang nicht punkten und kommen durch ihre aggressive Defense und kompromissloses Umschalten zu vielen leichten Punkten am Bären-Korb. Ein 0-16-Lauf der Gäste lässt die Bären nun hinterherlaufen. Nach zehn Minuten steht es bereits 19:28.
Obwohl der SV Neukölln einige Probleme hat, den Ball sicher nach vorne zu bringen, scheint die Offensive ohne wirkliche Set Plays zu funktionieren. Das eigentliche Problem liegt in der Defensive, was nun einige Bären verstanden haben. BBS werden erst einmal keine Punkte mehr gestattet, und die Bären verkürzen auf 24:28. Unter dem Korb wird jetzt auch mal die Bärenpranke ausgepackt und der Gegner an die Linie geschickt, wo die Gäste jetzt und im weiteren Spielverlauf einige Punkte liegen lassen. Ein Spieler der Südberliner fängt jedoch plötzlich Feuer und trifft einen Stepback-Dreier gegen den Mann, macht sieben Punkte in Folge und wieder ordentlich Druck auf den Spielstand. Doch der SV Neukölln kann am Ende des Viertels den Schaden begrenzen. 44:49 zur Halbzeit – noch alles offen.
Mit viel zu vielen zugelassen Punkten geht es ins sogenannte „entscheidende“ dritte Viertel. Wie erwartet kommen nach einigen Minuten nun auch noch Foulprobleme für die unterbesetzten Bären hinzu. In der Defense kann nicht mehr so hart zugepackt werden, die Gäste erwischen auch noch einen besseren Start und bauen den Vorsprung auf 50:58 aus. Zwischenzeitlich hält ein einziger Bär den SVN im Spiel, indem er immer wieder erfolgreich die Presse brechen kann und bis zum Korb durch kommt. Er führt einen wichtigen Lauf der Bären an, den die Gäste durch viele Fouls nicht stoppen können. Die Steglitzer können ihren knappen Vorsprung jedoch vorerst halten. Nur drei Punkte trennen die beiden Mannschaften in diesem Offensivfeuerwerk: 63:66.
Jetzt kommt es drauf an, den Gästen das One Possession Game wieder aus der Hand zu reißen. Zu Beginn können die Bären sogar ausgleichen und es steht 68:68. Doch immer wieder schafft es das heute bärenstarke Team aus Steglitz, die Neuköllner Bären auf Abstand zu halten. Entscheidend dafür sind nun viele, kleine individuelle Fehler, die in der zweiten Halbzeit gemacht werden und in der Masse richtig weh tun. Die Bären kommen so nicht ausreichend zu eigenen Abschlüssen und der Gegner immer wieder in Ballbesitz. Ein 0:7-Lauf am Ende versetzt den Hausherren den finalen Punch. Die Südberliner gewinnen verdient mit 79:85.
Am Ende kommen die Bären zwar immer wieder auf ein paar Punkte heran und gleichen zwischenzeitlich sogar aus. Um aber die Führung zu übernehmen, reicht es nicht. Die aggressive Presse der Gäste, viele Turnover, vergebene Fastbreakpunkte und ein negatives Reboundverhältnis sind Gründe für eine weitere knappe Saisonniederlage. Auch mit schmerzhaften Ausfällen müssen die Bären eine bessere Team Defense spielen. Über 80 Punkte in der eigener Bärenhöhle zu kassieren, hat noch keinen Lachs zum Laichen gebracht. Der Aufstieg bleibt möglich, ist aber durch diese Heimniederlage nicht einfacher geworden. Jetzt heißt es für die Bären: Fehler abstellen oder in der Bezirksliga bleiben!