Was macht denn der Coach da? Zweite Bären besiegen Alba.

Der SV Neukölln 09 2 lässt Alba Berlin 4 beim Gastspiel in der Knaackstraße keine Chance. Eine einseitige Begegnung endet mit einem Start-Ziel-Sieg 47:80.

Im Tal der Tränen befindet sich die Bären-Mannschaft vor der Ansetzung – nach einem unglücklichen, wertungsrelevanten Spielabbruch in der Vorbegegnung, der den Saisonzielen einen starken Dämpfer verpasst hat. Notwendige Wut ist zusätzlich da, weil das Hinspiel an der Hertabrücke drei Viertel lang dominiert und am Ende doch deutlich verloren wurde. Rein ins Spiel …

… in das die Gastgeber ganz offenbar ohne große Ambitionen und mit lediglich fünf fitten Spielern gehen. Die Taktik ist somit vorgezeichnet: die Begegnung in der engen Halle möglichst langsam machen und über die Fehler der Bären im Spiel bleiben. Doch der SVN ist als Team gegenüber dem Hinspiel gewachsen und macht sich sofort daran, die Taktik der erfahrenen Albatrosse zu zerstören. Das erste Viertel dominieren zwei flinke Kleinbären, die ihr struppiges Fell immer wieder schnell unter den gegnerischen Korb schieben und sicher abschließen. 10:18.

Mittlerweile gewohnt stabil steht und verschiebt sich die Verteidigung des SV Neukölln 09 und lässt praktisch überhaupt keine einfachen Korberfolge des Gegners zu. Wie schon andere Mannschaften in der Liga prallen die Albatrosse einfach an den massigen Körpern der Bären ab. Gerade einmal sieben Feldkörbe gelingen in der ersten Halbzeit; von außen kommt auch nichts zustande. Bei den Gästen tragen sich nun auch weitere Spieler auf dem Scoring Board ein, Center Moves und Würfe von außen funktionieren, die Maschine rollt, das Rudel tollt. 20:38.

Sicher auch bedingt durch den personellen Engpass der Gastgeber entwickelt sich ein Klassenunterschied, der schwer vorstellbar macht, wie das Hinspiel für die Bären verloren gehen konnte. Bis zur 28. Minute gelingt den Albatrossen kein einziger Feldkorb mehr; alle Punkte müssen mühevoll an der Freiwurflinie eingesammelt werden. Da wird dem SVN-Coach ganz kribbelig – kurzerhand wechselt er sich für ein paar Minuten selbst ein und haut dem Gegner nicht weniger als 16 Punkte auf einmal um die Ohren (vier Dreier). Damit ist das Spiel entschieden, und er setzt sich wieder hin. 33:58.

So hat das Schlussviertel Freundschaftsspielcharakter. Bei den Bären dürfen auch die Bankspieler noch ein paar Mal glänzen, an der drückenden Überlegenheit ändert das alles nichts mehr. Auch das vierte Viertel wird deutlich gewonnen und der Fokus verlagert sich auf die kommenden Aufgaben. Endstand: 47:80.

 

Die kurze Saison, zwei unglückliche Niederlagen zu Saisonbeginn, eine Spielwertung zuletzt: Trotz überzeugender Leistungen verspürt der SV Neukölln 09 2 aktuell Druck in der Kreisliga C, um weiter oben mitzuspielen. Doch angesichts einer erstklassigen Defensive, starker Leistungsträger, viel Zusammenhalt und einer immer tiefer besetzten Bank darf man optimistisch auf die verbliebenen fünf Begegnungen blicken.