Auswärtssieg: Neuköllner Bären zeigen DBV 4 die Grenzen auf

Mit der bisher besten Saisonleistung konnte der SV Neukölln 09 beim Auswärtsspiel gegen DBV Charlottenburg 4 einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt in der Bezirksliga B klar besiegen. Endstand: 45:59.

Technik brilliant, Teamplay ausbaufähig – die Dreikäsehoche vom DBV Charlottenburg boten eine Riesen-Show bei kochender Halle in der Leistikowstraße – und verloren. Eine schöne Einstimmung auf das darauffolgende Spiel der vierten Herrenmannschaft gegen die Neuköllner Bären. Das ausgesprochen jugendlich anmutende Team hatte zuletzt gegen Pfefferwerk ein 100-Punkte-Spiel hingelegt, während die Gäste nur knapp gegen den Tabellenletzten Friedenau siegen konnten. Da war die Erwartungshaltung beim Gastgeber natürlich hoch, und er kam gut aus den Katakomben: Schnell und wendig in der Offensive erspielte sich der DBV eine 9:3-Führung. Doch auch für die Bären hingen die Trauben tief am Sonntagabend. Drei Dreier in den ersten fünf Minuten waren mehr, als der SV zuletzt im ganzen Spiel zustande brachte. Gleichstand nach dem ersten Viertel: 16:16.

Hier war etwas zu holen, der Jagdinstinkt der Bären war geweckt. Eine Umstellung in der Defense, Spielverlagerung unter den gegnerischen Korb – damit brachte der SV Neukölln die Hausherren sichtlich aus dem Konzept. Viele Pässe des DBV gingen nun ins Niemandsland, das nahezu körperlose Spiel führte zu Zahnlosigkeit auf beiden Seiten des Feldes. Zwischenzeitlich zogen die Bären mit sieben Punkten davon, spielten ihre Körbe schön heraus und zeigten Zähne und Klauen in der Defense. Doch Charlottenburg konnte den Abstand gering halten. 29:32 zur Pause.

Möglicherweise wurde bereits in der Halbzeit das erste Feierabendbier „gezwitschert“. Schwer zu erklären, wie beide Mannschaften im dritten Viertel agierten: treffsicher aus der Distanz, aber langsam im Spielaufbau (beides Hinweise auf konsumiertes Zielwasser), kraftvolle Pässe ins Nirgendwo, kaum Fouls. Die Partie nahm sich noch einmal Zeit zum Durchatmen, die Lage blieb nahezu unverändert: 38:40.

Umso anders im Schlussviertel: Die Hausherren gingen mit zwei erfolgreichen Treffern noch einmal in Führung zum 42:40. Es sollte ihr letzter Atemzug werden. Denn von nun an dominierten die Bären, nutzten gnadenlos die Fehler des Gegners beim Spielaufbau und die Lücken in der Defense aus, erarbeiteten sich Punkt um Punkt unter dem Korb und an der Freiwurflinie und ließen den DBV überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kommen. Ein 0:17-Lauf besiegelte das Schicksal der Charlottenburger an diesem Abend. Den letzten Siegeswillen brachten nur die Neuköllner mit. Endstand: 45:59.

 

Um zurück zu ihren Stärken zu finden, hätten die Neuköllner Bären keinen dankbareren Gegner finden können. Verschiedene Facetten, die ihre Stärke ausmachen, konnten beim DBV Charlottenburg endlich wieder Anwendung finden. So kann es weitergehen: Am kommenden Sonntag steht das Rückspiel beim SC Siemensstadt 1 an, am Samstag darauf kommt Hellas Basket 2 an die Hertabrücke.