Es ist Derby-Time, Dikkah! Nicht irgendein Derby – DAS Derby! Obwohl der SV Neukölln 09 in der letzten Saison zweimal deutlich gegen den zukünftigen Erzrivalen TuS Neukölln 3 gewinnen konnte, zeigte sich die neu formierte Mannschaft als gefährlicher Gegner und würdiger Konkurrent um die Kiez-Herrschaft. Das letzte Heimspiel in der Regenbogenschule ging komplett aus dem Ruder und damit verloren: 53:69.

Das Spiel startete nervös, doch zunächst ausgeglichen. Beide Teams trafen  ihre freien Würfe, nach vier Minuten stand es 6:9 für die Gäste. Die Bären schafften es aufgrund guter, aber etwas übermotivierter TuS-Defense wiederholt an die Linie, ließen dort allerdings einige Punkte liegen. Die Nachbarn vom Albert-Schweitzer-Platz reagierten auf den Druck, sanken in der Defense deutlich ab. Dadurch gab es mehr freie Würfe von außen, die die Bären aber nicht verwerten konnten. Zum Ende des Viertels führte der TuS Neukölln 3 bereits deutlich: 7:25.

Im zweiten Abschnitt erspielten sich die Bären bessere Würfe, konnten diese aber nur mäßig regelmäßig auch in Punkte ummünzen. Obwohl die Defense des SV Neukölln einen besseren Zugriff auf das Spiel bekam, wurden immer noch zu viele offensive Rebounds unter dem eigenen Korb zugelassent. Die Gäste bedankten sich, trafen dazu regelmäßig von Außenpositionen und konnten im zweiten Viertel die Führung weiter ausbauen. Halbzeitstand: 19:40. Die Fans rieben sich die Augen, aufgrund von Schlafdefizit oder Unglauben ob der deutlichen Gästeführung.

Mit dem Ballast von 21 Punkten Rückstand aus der ersten Hälfte stellten die Bären defensiv um. Der Gegner benötigte einige Eingewöhnung, konnte jedoch immer wieder am offensiven Brett zweite Wurfchancen verwerten. Offensiv fand der SV an diesem Tag einfach kein Mittel gegen den zukünftigen Erzrivalen: Viele Dreier und Einzelaktionen waren zu ausrechenbar geworden. Hinzu kam eine ungewohnt schlechte Wurfquote – sowohl von der Freiwurf- als auch von der Dreierlinie. Die Bären erzielten dünne sechs Punkte im dritten Abschnitt, der Rückstand wuchs auf 34 Punkte: 25:59. Die Planung für das Rückspiel konnte beginnen.

Mit dem großen Herzen eines Bären ging der SV Neukölln in das letzte Viertel der bereits entschiedenen Partie. Gleich in den ersten zwei Minuten blitzte der unbändige Jagdinstinkt kurz auf: Ein 20:2-Lauf (!!!) auf heißen Pranken sorgte für Schadensbegrenzung und noch einmal zwei erzwungene Auszeiten für TuS wenige Minuten vor Schluss. Mit 28:10 im letzten Viertel retteten die Bären ihr haariges, nasses Gesicht und gestalteten den Endstand doch noch respektabel: 53:69.