Steglitz bleibt ein gutes Pflaster für den SV Neukölln 09. Nachdem die Bären in der Vorsaison bereits überraschend deutlich bei Hellas Basket 2 gewinnen konnten, zog der Mitaufsteiger auch im ersten Bezirksliga-Duell den Kürzeren. Endstand: 41:58.
Die Vorzeichen für beide Teams waren eher ungünstig: Nach gutem Saisonstart hatten die Bären ihre letzten vier Spiele verloren, zudem fehlten weiterhin zahlreiche Leistungsträger. Nicht viel besser erging es den Hellenen – auch sie mussten auf vier Stammspieler verzichten. Doch ab Minute Eins war hiervon nichts mehr zu spüren. Beide Teams warfen sich ins Getümmel als gäbe es kein Morgen mehr. Hellas ging schnell mit 4:0 in Führung, der SV konterte mit starken Stellungen unter dem gegnerischen Korb, nach einigem Hin und Her stand es 8:8 nach fünf Minuten. Es sollte der letzte Gleichstand im Spiel bleiben. Denn von hier an zeigten die Bären eine Facette, die man von ihnen in dieser Saison noch nicht gesehen hatte: Während die Gastgeber immer wieder (und ausgesprochen erfolglos) ihr Glück von jenseits der Dreierlinie versuchten, war beim SV Hustle-Time unter dem Korb. Folge: ein 0:9-Lauf und eine angenehme Führung zum Viertelende: 12:19.
Euphorisiert vom guten Start spielten sich die Bären nun in einen Rausch wie beim Honigkuchenfest. Ein 2:13-Lauf zu Beginn des zweiten Viertels bediente alle Facetten des modernen Basketballsports: druckvolle Defense, schnelles Umschaltspiel, schön herausgespielte Körbe in der Zone, sichere Freiwürfe und Treffsicherheit aus verschiedenen Lagen. Hellas schien dem nur wenig entgegensetzen zu können – neben einer neugewonnenen körperlichen Überlegenheit wirkte auch das Neuköllner Offensivspiel deutlich reifer als in den Vergleichen aus dem Vorjahr. Zum Ende des zweiten Viertels fingen sich die Gastgeber noch einmal etwas und konnten den Rückstand zumindest begrenzen. Ein Neuköllner Buzzerbeater markierte den Halbzeitstand: 25:37.
Nach der Pause kamen die Steglitzer Griechen mit dem festen Vorsatz zurück, das Spiel noch einmal herumzureißen. Ihre Fullcourtpress führte auch zu einigen unnötigen Ballverlusten beim SV 09. Der gewünschte Effekt blieb jedoch aus: Die Bären gewannen durch schnelles Passspiel wieder die Oberhand, nutzten die entstehenden Lücken und den Konditionsverlust beim Gegner mit vielen einfachen Punkten. Trotz grenzwertiger Aktionen auf beiden Seiten blieb die Schiedsrichter-Pfeife häufig stumm, nicht ein einziger Freiwurf wurde notiert. Dafür 4:16 herausgespielte Punkte. Das Spiel ging vorentschieden in die letzte Runde: 29:53.
Im letzten Viertel dann noch einmal der totale Gegensatz: Völlig zerfasert durch strenge Pfiffe spielte sich die Begegnung nun hauptsächlich an den Freiwurflinien ab. Der Druckabfall bei beiden Teams war deutlich spürbar: Insgesamt nur 4 von 19 (!!!) verwandelte Freiwürfe sind nur dadurch erklärbar, dass die Spieler beider Teams vom langen Herumstehen kalt wurden. Hellas Basket betrieb noch ein bisschen Ergebniskosmetik durch die ersten beiden verwandelten Dreier, am Ende blieb es bei einem klaren Gästesieg: 41:58.
Nach vier sieglosen Spielen belohnten sich die ersatzgeschwächten Neuköllner Bären endlich wieder für ihre harte Arbeit. Noch etwas mehr davon wird am kommenden Samstag benötigt: Zum letzten Heimspiel in der Regenbogenschule kommt Kiez-Rivale TuS.