Hohoho! Die Bären bimmeln mit einem Sieg zur Weihnachtspause

Der SV Neukölln 09 1 gewinnt auch das letzte Spiel vor der Weihnachtspause und bleibt in der Hinserie auf dem Parkett ungeschlagen. Bei der erfahrenen Truppe vom DBV Charlottenburg 4 werden schnell klare Verhältnisse geschaffen, und am Ende ein deutlicher Auswärtssieg: 54:88.

„Wollt ihr etwa aufsteigen diese Saison?“ – die Favoritensituation ist schnell geklärt, nachdem sich der SVN zuletzt auch gegen die direkten Konkurrenten Türkiyemspor und TuS keine Böße gab. Mit dem zehnten Debütanten der Saison haben die Bären auch zu diesem Spiel wieder frisches Blut an Bord – ein deutliches Zeichen dafür, wer gerade der heißeste Verein im Kiez ist. Weiterhin an Bord bleibt Coach M, der hier seine 100%-Siegquote verteidigen will.

Die Weihnachtsfeier am Abend vor Augen verlieren die Bären keine Zeit und machen in der Vorwärtsbewegung keine Gefangenen. Der Ball bewegt sich schnell in die Zone der Charlottenburger und mit schlafwandlerischer Sicherheit durch die Reuse. Fast schon traditionell schießen die Kleinbären von außen erst einmal nur Fahrkarten. Doch unter dem Korb haben sich die Großbären häuslich eingerichtet und reparieren die Misses. Auf der anderen Seite ist der DBV offensiv noch im Abtastmodus und kommt überhaupt nicht zurecht. 0:12. Hier kämpfen qualitativ zwei unterschiedliche Gewichtsklassen, und die Fellmonster von der Hertabrücke sind immer einen Prankenschlag voraus. Mit 8:29 geht es in die Viertelpause.

Charlottenburg sucht nach Möglichkeiten, ins Spiel zurückzukommen und verfolgt nun folgenden Plan: Jeder eigene Angriff wird unter maximaler Ausnutzung der 24-Sekunden-Uhr ausgespielt, und Turnover werden wenn irgend möglich vermieden. Und tatsächlich lassen sich die Gäste nun etwas einlullen von der verschleppten Geschwindigkeit. Im Angesicht eines 20+x-Punkte-Vorsprungs fehlt besonders offensiv die letzte Intensität, auch wenn sich peu à peu weitere Pelzträger auf dem Scoreboard eintragen können. Insgesamt werden deutlich zu wenige Fouls gepfiffen, was das Punkten unter dem Korb zumindest schwerer macht, und wirklich viel fällt auch von außen nicht. Trotz alledem gewinnen die Bären auch dieses Viertel und gehen beim Stand von 22:46 in die Halbzeit.

Wenig zu besprechen, wenig Veränderung nach dem Seitenwechsel: Die Charlottenburger verschleppen weiterhin das Spieltempo und haben so langsam auch etwas Erfolg damit. Würfe aus der Mitteldistanz finden häufig ihr Ziel und auch von außen bekommen die Hausherren jeweils mit Ablauf der Shotclock etwas hin. Ein ziemlich sinnloses technisches Foul der Bären und zwei Stopps des DBV bringen die Gelben auf 21 Punkte heran. Auszeit Coach M und die Aufforderung an das Team, hier noch einmal etwas Zwischengas zu geben. Und das wird direkt beherzigt: Zum Start eine kuriose Aktion, bei der einer der Hausherren nach einem Loose-Ball am Boden nach einem Bärenknöchel greift. Die griechisch-römische Einlage wird durch zwei passende Freiwürfe beantwortet und gibt einen zusätzlichen Push. Durch mehr Elan in der Defensive schaffen die Fellmonster nun mehrere Steals in Folge und einen Run mit Fastbreaks, der für nicht weniger als 15 Punkte anhält. Wer noch daran gezweifelt hat: Das Spiel ist entschieden. 37:73.

Den aussichtslosen Kampf der Charlottenburger führt nun ein Big fort, der sich an die Zeit erinnert, in der der SVN mit dieser Mannschaft so seine Probleme hatte: 13 seiner 20 Punkte scored er im letzten Viertel (und fast alle der Gastgeber), und trotz perfekter Trefferquote von der Linie kommen die Bären mangels Spielgeschwindigkeit punktemäßig nicht mehr weiter weg. Zwei Minuten vor Schluss wird noch einmal auf Fullcourtpress umgestellt, um vielleicht erstmals in dieser Saison dreistellig zu werden. Doch das soll auch dieses Mal nicht gelingen, mangels Trefferquote und auch weil der DBV gut darauf reagiert. Am Ende steht ein leistungsgerechtes 54:88. Die Bären dürfen auch über Weihnachten weiter vom Aufstieg träumen.

 

Nicht viel zu meckern bei der ersten Mannschaft: 15 Punkte nach neun Spielen (aufgrund einer Spielwertung drei zu wenig), Platz eins in der Tabelle, auf dem Parkett ungeschlagen. Die Spielanlage wirkt ausgereift, und in schwachen Momenten gibt es immer Einzelkönner, die das Ruder übernehmen. Die Konstanz der Mannschaft dabei ist schon atemberaubend: In den bisher neun Ligaspielen wurden gerade einmal acht (!!!) Viertel verloren, nur ein einziges Mal gab es einen wirklichen Einbruch, wie er in der Vorsaison noch viele Punkte kostete. Auch die Integration von mittlerweile fünf neuen Bären in die Mannschaft funktioniert absolut reibungslos, so dass Coach M in diesem Spiel eine lupenreine 10er-Rotation spielen konnte. Ausbaufähig ist wohl noch die Trefferquote von außen, außerdem häufig auch die Freiwurfquote. Außer in diesem Spiel: 79 Prozent (11/14) kann es ab jetzt auch gerne immer geben.

Weiter geht es am 11. Januar mit dem Doubleheader zuhause. Team 1 spielt gegen AC Berlin 2, Team 2 gegen den Berliner TSC 2.