Auf Messers Schneide: Erste Bären schaffen den Derby-Sieg

Derby Time! Schalke gegen Dortmund? El Classico? Alles nur heiße Luft! Eines der am stärksten umkämpften Nachbarschaftsduelle findet im Bezirksligabasketball in Neukölln statt! Der Turn- und Sportverein reist mit seiner vierten Mannschaft in die Bärenhöhle, um im Aufstiegskampf  die Fronten zu klären. Der SV Neukölln 09 1 bedient sich zu diesem Anlass erneut des Coaches der zweiten Mannschaft, der schon für den wichtigen Sieg im Spitzenspiel gegen Türkiyemspor verantwortlich war.

Hinein ins Spiel: Die Neuköllner Bären beginnen ungewohnt aggressiv mit Drang zum Korb. Ein Holland-Bär gleitet wie ein heißes Messer im Gouda durch die Zone des TuS Neukölln und kommt ohne Probleme zum Abschluss. Die ersten neun Punkte macht er im Alleingang. Nach vier Minuten steht es 9:2 – Bärenblitzstart! Doch die Gäste aus der Nachbarschaft haben einen kleinen James Harden in ihren Reihen, der sich dem Spiel nun annimmt. Er packt seinerseits acht Punkte in Folge aus, inklusive eines bartwürdigen Stepbackdreiers. Da der SV Neukölln aber auch gekonnt seine Bigs einsetzt, bekommen diese bereits im ersten Viertel einige Offensivrebounds und können ihre Überlegenheit unter dem Korb ausnutzen. Man könnte denken, es wurde einfach ein Spiel vom Tempelhofer Feld in die Halle verlegt. Nach zehn Minuten steht es 17:13.

Das zweite Viertel startet furios – allerdings für den TuS Neukölln. Ein Spieler der Gäste macht Acht in Folge und erkämpft damit ganz allein die Führung für TuS: 19:21. Doch die Bären hören die Zeichen und geben den Ball an ihre großen Spieler, die unter dem Korb immer wieder punkten können. Der bereits aus dem ersten Viertel bekannte TuSler netzt einen Stepbackdreier – gut verteidigt, aber er lässt es einfach aussehen. Viel wichtiger für die Bären: Der Interimscoach beweist wieder ein feines Näschen und wechselt mit Hellas-Power den purem Willen ein. Der Defense der TuSler schlackern die Ohren bei sieben Punkten in zwei Minuten! Damit kann sich der SV wieder ein kleines Speckpolster für die Halbzeitpause anfressen. 37:31.

Im dritten Viertel scheinen sich die Bären vorgenommen zu haben, etwas mehr von außen treffen. Da der griechische Bär bereits dafür sorgte, dass sich die Verteidigung der Gäste mehr und mehr zusammenzieht, werden gleich zu Beginn die freien Räume an der Dreierlinie genutzt. Der SV setzt sich in den ersten zwei Minuten bereits auf 43:31 ab. Doch einem Neukölln-Derby würdig kommen die Gäste zurück über ihren James-Harden-Verschnitt. Er macht die ersten acht Punkte für TuS – darunter zwei weitere Dreier. Arme oben, gut verteidigt, aber der Ball ist trotzdem drin. Mit diesem Push erspielen sich die Gäste in einen 3:15-Lauf. Den Bären geht langsam die Düse, denn die Gäste aus der Nachbarschaft kommen wieder gefährlich nah heran. Doch sie können ihrerseits mit einer starken Dreierquote antworten. Allein in diesem Viertel kommen fünf Triples dazu. 30 Minuten gespielt, es ist ein Two-Posession-Game: 52:48.

Ein offener Schlagabtausch jetzt. Die Gäste kommen heran, doch erneut zündet die Hellas-Power, die genau die Emotionen aufs Parkett, die der SV in einer solchen Situation braucht! Die Bären können mit einigen Offensivrebounds für zweite Chancen und Punkte sorgen. Doch auch der Go-to-Guy der Gäste hat noch nicht genug. Er bringt Ball nun jedes Mal allein nach vorne und kann verkürzen. Das Spiel bleibt eng und hart umkämpft. Doch die Bären stellen ihre Defense um und doppeln den Scharfschützen nun im Pick & Roll. Über die langen Arme des Bärencenters kann er nicht erfolgreich abschließen. Die Neuköllner Bären nehmen ihren Gästen aus der Nachbarschaft ihre gefährlichste Waffe und gewinnen damit das Derby knapp, aber verdient. Endstand: 68:64.

 

Der TuS Neukölln hat sich in einem starken Derby sehr teuer verkauft! Nur vier Punkte trennen beide Neuköllner Mannschaften am Ende. Besondere Kopfschmerzen hat dem SV Neukölln der Scharfschütze aus den Reihen der TuSler bereitet. Seine Stepback-Dreier waren bis kurz vor Schluss nicht zu verteidigen. Der X-Faktor ist heute der Hellas-Bär, der die Defensive von TuS immer wieder mit harten Drives zum Korb unter Druck setzt. Mit seiner Physis kommt er nah an den Korb und punktet stark von der Bank. Klar ist auch die niederländische Fraktion stark vertreten und sorgen für einen Großteil der Punkte. Vor allem aber beweisen die Bären erneut, dass sie in der Schlussphase gegen ein Team auf Augenhöhe stark verteidigen können. Die Pick & Roll Defense gegen den Scharfschützen der Gäste von TuS hat heute den Unterschied gemacht. In einem Spiel der individuellen Stärken und Einzelaktionen gewinnt am Ende die Team Defense. Coach M hat wieder eine sehr gute Arbeit gemacht, und im Hintergrund werden nun hektisch Verträge überarbeitet.