Einsatz vs. Teamwork: Zweite Bären verlieren ihr Spitzenspiel

Die Bären von der zweiten Mannschaft des SV Neukölln 09 müssen beim 61:72 im Topspiel gegen Basketball Berlin Süd die dritte Saisonniederlage hinnehmen. Im Spielverlauf permanent unter Druck, kommt Team Loco immer wieder heran, um am Ende doch das Nachsehen zu haben.

Auch im elften Saisonspiel kann der SV Neukölln 09 2 eine voll besetzte Bank aufbieten und muss sogar mangels Kaderplätzen motivierte Spieler auf die Tribüne schicken. Doch die Form und Fitness einiger Schlüsselspieler entwickeln sich gerade negativ, weswegen es zuletzt (nur) knappe Siege und zwei Saisonniederlagen gab. Nicht die beste Situation, um den Tabellenführer zu empfangen, der im Hinspiel spektakulär besiegt werden konnte.

Und die Gäste aus Lankwitz starten mit breiter Brust in die Begegnung: Wie gewohnt in Fullcourtpress agierend, setzen sie die Bären auf jedem Punkt des Feldes unter Druck. Und Team Loco hat noch schwere Beine, hat Probleme, gute Abschlüsse zu bekommen und verteidigt ohne ausreichende Körperspannung. Blöderweise kommt noch etwas Wurfglück von BBS hinzu, und schnell zieht der Gegner auf 0:13 davon. Besonders der lange Captain der Lankwitzer hat sich hier heute Abend etwas vorgenommen und macht neun der ersten elf Punkte seiner Farben. Erst nach sechs Minuten (!!!) gelingt der erste Korb für den SVN. Hinzu kommen sicher verwandelte Freiwürfe, die ein völlig verkorkstes Startviertel halbwegs retten. 8:16.

Es wird wieder nur über den Kampf gehen, und den nimmt Team Loco nun endlich an. Speziell ein Trupp Kleinbären ist offensiv giftig, euro-steppt sich durch die Zone und kommt zu technisch perfekten, sicheren Abschlüssen unter dem Korb. So werden nun wirklich Punkte gemacht. Auch die Großbären versuchen sich darin, werden dabei aber immer wieder mit Fouls abgeräumt und gehen an die Linie. Drei aus acht sind dann an dieser Stelle ein wenig zu wenig. Auch weil die Neuköllner sich in der Defensive immer wieder um die Früchte ihrer Arbeit bringen: Zwar wird häufig der Ball von den Gästen geklaut, aber wenn diese es mal zum Korb schaffen oder einen Dreier freiblocken, sind die Würfe in der Regel drin. Es wird eng, 29:30. Kaum zu glauben, nach dem ersten Viertel.

Der SVN ist nun richtig im Spiel – und bekommt zum Start in die zweite Halbzeit den nächsten Tiefschlag. Einwurf Mitte, ein simpler Block an der Dreierlinie, ein atemberaubend freier Wurf, drin. Darf nicht passieren eigentlich. Doch passiert gleich noch einmal, und noch einmal. Auch wenn die Bären dann mit eigenen Treffern antworten können, laufen sie direkt wieder einem Rückstand hinterher. Der Lankwitzer Captain fängt wie zu Spielbeginn nun auch wieder Feuer und macht aus dem Two-Possession-Game einen zweistelligen Vorsprung für seine Farben. Auszeit Bären, dann noch eine Auszeit, und über enormen Krafteinsatz kommen die Gastgeber wieder etwas heran. 43:49.

Das Spiel wird nun fahrig, und die ununterbrochene Fullcourtpress und der zusätzliche Defensiveinsatz der Bären zeigen Wirkung. Nichts fällt mehr – auf beiden Seiten. Doch wieder schafft es BBS besser, die auftretenden Fehler zu nutzen und dann doch ein paar Punkte mehr zu machen als die Gastgeber. Im Nadelstichmodus robben sich die Lankwitzer davon; die Bären treffen aus dem Feld rein gar nichts mehr und punkten nur von der Linie. Ein Dreier der Gäste zum 46:59 in Minute 35 – ist das schon der Dagger? Noch einmal versuchen die Go-to-Guys der Bären alles, treffen zwei Dreier in Folge, treffen ihre Würfe von der Linie und kommen doch nur auf sieben Punkte heran in der Schlussminute. Dann Zeit anhalten, klar. Aber besonders ärgerlich: Mit der Schlusssirene versenkt der BBS-Captain noch einen Dreier zum 61:72. Warum besonders ärgerlich? So gewinnen die Gäste den direkten Vergleich – was zum Saisonende noch entscheidend werden könnte.

 

Der SV Neukölln 09 2 zeigt – mal abgesehen von der aktuell durchwachsenen Form – wieder zwei Gesichter in diesem Spiel: Auf der einen Seite aufopferungsvollen Kampf, sichere Technik, kaltschnäuzige Abschlüsse, Überlegenheitsbasketball. Auf der anderen Seite aber auch Phasen, in denen die Arme hängen gelassen werden und dem Gegner kampflos der Court überlassen wird, in denen jeder Block zu einem freien Wurf führen kann. BBS ist im Man-to-Man-Vergleich keineswegs besser und hat auch Phasen, in denen der Ball schnell verloren geht, ist aber als Team vom ersten Moment an wach und gut eingestellt auf den Gegner. Die offenen Chancen werden so konsequenter genutzt, weswegen der Sieg hier absolut verdient ist. Die Bären haben nun drei Wochen, sich zu schütteln und neu aufzubauen. Am 15. Februar geht es noch einmal zuhause weiter gegen SC Borussia Friedrichsfelde.