Blowout No. 5: Bären schießen Spandau aus der Halle

Der SV Neukölln 09 setzt seine Siegesserie in der Bezirksliga A fort und lässt auch dem TSC Spandau 2 keine Chance. Von einigen Durchhängern abgesehen dominieren die Bären das Spiel nach Belieben und verpassen am Ende ein weiteres Mal nur knapp die Dreistelligkeit: 98:51.

An der Spitze der Nahrungskette tuen sich die Bären derzeit Woche für Woche an jedem kommenden Gegner gütlich. Nicht nur dass alle Begegnungen gewonnen werden – in den letzten vier Spielen wurde jeweils ein Unterschied von mehr als 30 Punkten herausgespielt. Insofern ist der SVN auch gegen die abstiegsbedrohten Spandauer hochfavorisiert. Optimal eingestellt werden die Pelzpredatoren in diesem Spiel von Coach H – dem bereits fünften Spielleiter in dieser Saison. Langsam wird das zu einem Running Gag.

Nach weiter Anreise treffen die Gäste aus Spandau bereits frühzeitig ein, was man von den zu Spielbeginn etwas unausgeschlafen wirkenden Bären nicht behaupten kann. Und so kommt der TSC schneller und besser in die Begegnung. Etwas schneller auf den Beinen und gut eingespielt fallen die ersten Punkte relativ einfach, während der SVN einige Minuten braucht, um sich wieder in Team Serious zu verwandeln. Doch dann werden die Glieder gestreckt und die Muskeln angespannt, die Bären stellen sich mit aller Macht defensiv in Lauf- und Passwege und gehen offensiv ohne großes Federlesen zum Korb. In Länge, Breite und Geschwindigkeit übertreffen die Pelzpredatoren ihre Gegenspieler deutlich, und so haben sie wenig Probleme, davonzuziehen. 21:11.

Schwierig für die Gäste, was soll man da tun? „Erst einmal die Zone dicht machen“, ist nun die Devise bei Spandau, und das klappt zunächst sehr gut. Doch nach wenigen Minuten haben die Bären sich auch darauf eingestellt und finden jetzt freie und sichere Würfe von außen. Vier schnelle Dreier aus Kickouts und Extrapässen lassen den Vorsprung anschwillen, und auch aus der Mitteldistanz werden Würfe getroffen. Viertelübergreifend gehen die Bären auf einen 34:4-Run (!!!) und halten den Gegner unter 20 Punkten. Und die Defensive steht: Breite Brüste und lange Pranken reduzieren die Spandauer Gegenwehr auf ein Minimum – bei nur einem einzigen Foul im Viertel. Sehr stark! 48:19.

Das Spiel fühlt sich entschieden an, doch sein Charakter ändert sich nach dem Seitenwechsel total. Keine Spur mehr von Momentum bei den Bären, auch wenn unter dem Korb wie zu Spielbeginn die Punkte gemacht werden. Richtig hart wird es aber in der Defensive: Ein bisschen unkonzentrierter, eine Hand zu wenig am Ball und eine zu viel am Gegner führen zu viel zu vielen Pfiffen – und die Gäste dürfen sich Punkte an der Linie verdienen, die sie aus dem Spiel heraus wahrscheinlich nie bekommen hätten. Zwölf aus 19 Würfen ist auch recht ordentlich. So geht das dritte Viertel nur knapp an die Bären. 70:35.

Mit einem geleerten Teamfoul-Konto finden die Gastgeber dann noch einmal richtig in die Spur und drücken aufs Gaspedal. Besonders ein kompakt gebauter Kleinbär – genannt „White Chocolate“ hat sich etwas vorgenommen, tankt sich immer wieder zum Korb durch und ist von den Spandauern nur durch Fouls zu stoppen. Immer wieder geht es nun schnell zum Korb, und die 100-Punkte-Marke kommt mit einem Dreier zum 98:51 in greifbare Nähe. Doch an der Freiwurflinie versagen den Bären am Ende die Nerven, und so bleibt es bei diesem Stand in der Schlussminute.

 

Beim fünften Blowout in Folge zeigt Team Serious einmal mehr seine Klasse – aber auch, dass es bei so deutlicher Überlegenheit schwer ist, über 40 Minuten volle Fokussierung aufs Parkett zu bringen. Für die beiden kommenden Spiele gegen Hellas und Rudow ist mit mehr Gegenwehr zu rechnen. Wir sind gespannt, wie sich Team Serious dann schlagen wird.