Gierige Fellmonster: Bären erstaaken in Spandau

Nach der knappen Niederlage in Siemensstadt findet der SV Neukölln 09 zurück in die Erfolgsspur. In einem umkämpften – aber durchweg fairen – Spiel setzen sich die Bären beim TSC Spandau durch. Endstand in Spandau-Staaken: 50:58.

Ein Auswärtssieg beim Tabellenführer ist das Ziel für die Fellmonster aus Neukölln, die sich in der Spitzengruppe der Liga festbeißen wollen. Und mit dem TSC Spandau gibt es auch noch eine offene Rechnung: Im Aufstiegskampf der Kreisliga A fehlte den Bären im Jahr 2014 noch ein Sieg. Sportlich hatte man in der Linden-Arena am Ende auch gewonnen – doch durch einen nicht erkannten Rechenfehler beim Anschreiben ging das Spiel mit einem Punkt verloren, und der SVN musste noch zwei weitere Spiele zittern. Eine gefühlte Ewigkeit ist das her, und aus dem damaligen Team sind heute nur noch drei Graubären dabei – doch dazu später.

Die Generation 2018 gibt nun den Ton an – und legt gleich los wie die Feuerwehr. Nur mit viel Druck sind die abgezockten Staakener zu bezwingen, und den erzeugen die Bären in der Anfangsphase vor allem unter dem gegnerischen Korb. Nach einer schnellen Führung (3:8) holen die Hausherren den SVN aber schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, nutzen geschickt jede sich bietende Gelegenheit und treffen in ihrer Heimhalle, was immer es zu treffen gibt. Zwei Dreier zum Viertelende gewährleisten trotzdem eine knappe Führung für die Gäste: 13:14.

Doch es kommt noch ärger: Kurz lassen die Bären die Zügel locker, schon schießt sich der TSV Spandau von außen warm. Zwei schnelle Dreier, schon ist aus der knappen Führung ein deutlicher Rückstand geworden. Es geht wild hin und her – aber auf äußerst faire Art und Weise auf beiden Seiten. Während die Bären physisch deutliche Vorteile mitbringen, zeigen die Staakener mit ihrer Cleverness, warum sie noch kein Spiel in der Liga abgeben mussten. An der Freiwurflinie aber zittert das Händchen der Hausherren: 2/8 ist auch in der Bezirksliga zu wenig, und so steht zur Halbzeit eine knappe Führung für den SVN zu Buche: 26:28.

In der Pause machen sich die Bären noch einmal richtig heiß – und bringen frische Energie auf den Court. Defensiv werden die Spandauer mit dem Dreier ihrer größten Stärke beraubt, und auch unter dem Korb gibt es nicht mehr viel zu holen. Auf der anderen Seite treffen die Gäste nun auch von außen und bauen ihren Vorsprung bis Minute 24 auf elf Punkte aus (29:40). Doch dann kommt er doch noch – der berüchtigte 3/4-Einbruch bei den Bären. Acht Minuten lang fällt überhaupt nichts mehr, und auch wenn der Gegner selbst zu knabbern hat, schafft er es wieder heran. In Minute 33 steht sogar wieder ein Unentschieden auf der Anzeigetafel: 43:43.

Auftritt der Graubären: Wie anno 2014 reißen zwei Bankspieler die Offensive an sich und ballern sich von außen warm. Ein 10:0-Lauf mit Dreiern knapp vor der Mittellinie lässt die Gästefans jubeln und den Rest der Linden-Arena verstummen. Ein spürbarer Knacks geht durch die erfolgsverwöhnte Heimmannschaft. Nur kurz flammt noch einmal Hoffnung durch ein Drei-Punkt-Spiel auf. Zwei Minuten vor Schluss drehen die Bären an der Uhr und lassen dem Gegner keinen Zugriff mehr. Die Defensive steht, und im Zweifel wird der TSV Spandau an die Freiwurflinie geschickt – eine klare Schwäche des Heimteams an diesem Tag. Endstand: 50:58.

 

Ein ganz wichtiger Sieg für den SV Neukölln 09, der den Verbleib der Bären in der Spitzengruppe der Bezirksliga B gewährleistet. Grundlage für den Erfolg sind eine starke, druckvolle Defensive und viel Wucht im Angriff. Die entscheidenden Punkte zum Sieg machen in der ausgeglichen besetzten Mannschaft am Ende die Bankspieler. Insgesamt 26 von 58 Punkten und 100 Prozent Freiwurfquote kann man mal so stehen lassen. Als nächstes steht am 11.11. das Rote-Nasen-Duell gegen Hellas Basket an – dann endlich wieder zuhause an der Hertabrücke.