Stellungskampf in der Palisaden-Arena: Bären besiegen Freibeuter

Den ersten Saisonsieg macht der SV Neukölln 09 2 bei den Freibeutern 2010 3 klar. In einem Spiel, das von der Spannung lebt, machen am Ende kleine Dinge den Unterschied: 44:48.

Im Tal der Tränen ist der „Bären-Nachwuchs“ vor der Begegnung in der „Palisaden-Arena“ angekommen. Viel vorgenommen, und dann durch viele kleine Schwächen die ersten beiden Spiele knapp verloren, ist man in Friedrichshain bereits unter Zugzwang, wenn in der Saison noch was gehen soll nach oben. Der Gegner steht dagegen vor einer Übergangssaison nach dem sangundklanglosen Abstieg aus der Bezirksliga.

Rein ins Spiel: Kein Abtasten, es geht direkt in Run-and-Gun-Mentalität auf beiden Seiten voll nach vorne. Freibeuter und Bären setzen von Anfang an auf schnelle Absch(l)üsse im Halbfeldspiel – die mit traumwandlerischer Sicherheit daneben gehen. So wogt das Spiel hin und her, ohne dass sich auf der Punktetafel etwas tut. 4:5 nach sechs Minuten. Dann ein paar gute Aktionen über den Bären-Highpost, ein Minipolster zur Viertelpause wird herausgespielt. 8:11.

Die Defense der Neuköllner immerhin bestätigt den Aufwärtstrend, steht sicher gegen die meiste Zeit planlose Hausherren, die nur selten zum Korb durchkommen und auch da regelmäßig abgeräumt werden. Es bleibt ein punktearmes Spiel mit äußerst wenigen Erfolgen aus der Mitteldistanz und überschaubaren Quoten an der Freiwurflinie (3/12 im zweiten Viertel). Das Mittel der Wahl bleibt der kraftvolle Zug zum Korb, mit dem die Bären ihre Punkte machen. Dazu noch ein Buzzerbeater von der Dreierlinie; mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. 16:21.

Für Feinschmecker ist das nichts hier, denn so wie in der ersten Halbzeit geht es weiter. Taktische Finessen bleiben aus, und in der Regel führen Einzelaktionen zum Korberfolg – bei den Freibeutern vor allem direkt am Korb mit Second-Chance-Points, bei den Bären auch mit Treffern aus der Mitteldistanz. Auch nach 30 Minuten ist noch keine Entscheidung in Sicht, auch wenn auch dieses Viertel knapp nach Neukölln geht. 27:33.

Dann wird noch einmal aufgedreht, wenn man so weit gehen will, denn im letzten Viertel kommen beide Teams zusammen auf über 30 Punkte. Während der SVN nun ganz auf Geschwindigkeit und Treffsicherheit der Point Guards setzt, die alle 15 Punkte machen, kommt bei den Hausherren ein Mann vom Flügel in Schusslaune und hält seine Farben ein ums andere Mal im Spiel. Immer wenn die Bären mal auf acht, neun Punkte weg sind, bringt der lange Lulatsch von der Kogge die Freibeuter wieder heran. Am Ende sind nur noch vier Pukte – egal, Ballbesitz Bären, Sieg, endlich. 44:48.

 

Vor den Bären liegt nun eine lange Pause – erst am 17. November lädt Tabellenführer ASV Moabit 3. Zeit noch einmal in sich zu gehen für den SVN, denn eine weitere Steigerung ist dringend notwendig in einer Liga, in der jeder jeden schlagen kann.