We call it „Arbeitssieg“: Zweite Bären-Marke vs. Schmargendorf

In einer unerwartet hart umkämpften Partie behielten die Neuköllner Bären im „Auswärtsspiel“ gegen Schmargendorf erneut die Oberhand. Am Ende stand es 45:58 und damit deutlicher als gefühlt.

Die Enttäuschung über die Niederlage gegen den Berliner SC saß noch tief beim SV Neukölln; zum Auswärtsspiel in eigener Halle traten die Bären dann auch noch ersatzgeschwächt an. Ein ganz anderes Bild bei den Schmargendorfern: Nach nur einem Sieg aus zehn Spielen ist die Saison gelaufen, befreites Aufspielen und möglichst noch etwas Mitnehmen war die Devise vor dem Spiel. Und das gelang unerwartet gut: Auf ein 1:6 zu Beginn ließ das „Heimteam“ einen 10:0-Lauf folgen. Die Schmargendorfer trafen fast nach Belieben von der Grundlinie und aus der Distanz, viele Punkte waren auch noch schön herausgespielt. Die Bären taten sich schwer in ihrer Heimhalle, probierten einige Neuerungen aus, hatten Wurfpech und verloren so das erste Viertel. 16:10.

Sollte der Traum vom Wiederaufstieg bereits an diesem Spieltag beerdigt werden? Es sah ganz danach aus. Die Bären erhöhten Druck und Aufwand, doch kaum etwas Zählbares sprang dabei heraus. Die Spielzüge saßen, die Wurfauswahl war gut, aber der Kopf war offenbar nicht bereit. Ein ausgeglichenes zweites Viertel ging erneut knapp an Schmargendorf, so dass der Vorsprung zur Halbzeit weiter anwuchs. 27:19.

Vielleicht war es laut geworden in der Bären-Kabine, von außen war zumindest nichts zu hören. Denn nach dem Seitenwechsel waren die Krallenträger endlich wieder die alten: Härte und Druck gegen den Ball konnten nun endlich auch mit mehr Zug zum Korb und sicheren Distanzwürfen kombiniert werden. Die Zielspieler beim SV wurden gefunden und übernahmen Verantwortung. Und nachdem beide Mannschaften schnell ihr Teamfoul-Konto aufgefüllt hatten, erwies sich die bessere Freiwurfquote als zusätzliches Pfund für die Gäste. In der 28. Minute konnten die Bären erstmals seit Spielbeginn wieder ausgleichen. Stand nach dem dritten Viertel: 37:38.

Im letzten Viertel wurde das Spiel nun endgültig gedreht: Der SV erarbeitete sich in wenigen Minuten einen Zehn-Punkte-Vorsprung und ließ dabei kaum etwas vermissen, punktete sicher bei fast jedem Angriff und ließ in der Defensive nichts mehr anbrennen. Aus dem Feld gelang den Schmargendorfern nichts mehr, und auch eine Vielzahl der erarbeiteten Freiwürfe wurden liegengelassen. Endstand: 45:58.

 

Was in der Vorschau nach einem absoluten Pflichtsieg klang, wurde für die Neuköllner Bären zu einer harten Bewährungsprobe. Mit 41 Punkten Vorsprung im Hinspiel gewonnen, dazu der Vorteil, in der eigenen Halle zu spielen – was sollte schon schief gehen? Einiges, wie man sehen konnte, doch die Mannschaft bewies, dass sie auch innerhalb eines Spiels den Schalter umlegen und schwierige Spiele gewinnen kann. Bei den Spielen gegen Tiergarten ISC 3 und Berlin Tiger 4 wird sich zeigen, ob das auch für den Wiederaufstieg in die Bezirksliga reicht.

 

Statistiken zum Spiel gibt es hier: http://www.statsroom.de/content/game.php?gid=7721