Blowout: Bären versalzen Pfeffersport die Suppe

Der SV Neukölln 09 1 setzt seine Siegesserie fort und lässt in der Hertabrücken-Arena Pfeffersport 2 keine Chance. Das 99:46 ist der höchste Bezirksliga-Sieg der Vereinsgeschichte und ein deutliches Statement vor dem anstehenden Topspiel gegen Türkiyemspor Berlin am nächsten Wochenende.

Nahezu voll besetzt, jedoch ohne etatmäßigen Trainer, treten die Bären die Wochenendaufgabe an. Coach T gibt sein Debüt und die Jagdrichtung vor: Nur bei einem klaren Bärensieg werden die Honigtöpfe freigegeben. Pfeffersport ist dabei als Gegner noch eine Unbekannte, ein Team, gegen das der SVN noch nie gespielt hat.

Zunächst einmal werden die Kleinbären zum Schnuppern nach vorn geschickt – und wittern Morgenluft. Die Prenzlberger Gäste lassen viel zu und den SV-Spielern atemberaubend freie Würfe von außen. Doch was in den letzten Spielen bereits eine Schwäche war, wird heute nicht besser: Mit etwas Pech und Unvermögen fallen fast alle Dreier wieder raus. Und auf der anderen Spielfeldseite werden die Pfeffersportler viel zu schnell an die Linie geschickt. Ein paar Haken und wenig Aufwand reichen den Gästen, um in Führung zu gehen. Zeit, dass die Großbären übernehmen: Der Ball geht nun unter den Korb, wo die Fellmonster enorme Vorteile gegenüber den Gegnern haben. Fast jeder Zug ist ein Treffer, und falls einmal die erste Chance nicht genutzt wird, wird der Offensivrebound gegrabbt und im Zweifelsfall an der Freiwurflinie nachgelegt. Pfeffersport muss mächtig durchpusten und gerät deutlich ins Hintertreffen. 30:11 nach Viertel eins.

Doch auch das frische Bärenpersonal kennt keine Gnade und macht auf dem Weg zum Korb keine Gefangenen. In Zweipunkteschritten zieht der SVN offensiv davon – und lässt nun auch defensiv nichts mehr anbrennen. Die Pfeffersportler haben deutliche Probleme, das Tempo mitzugehen und Aktionen zu kreieren, in denen der Ball nicht immer wieder von der vielarmigen Bärenverteidigung abgefangen wird. Viertelübergreifend schaffen die Hausherren einen 26:2-Run und gehen zwischenzeitlich mit 44:13 in Führung. Und auch zur Halbzeit steht der Vorsprung, der einer Vorentscheidung in diesem Spiel gleichkommt: 51:20.

Die dringend benötigte Halbzeit nutzen die Prenzlberger Gäste zum Durchatmen und kommen leicht verbessert zurück auf das Spielfeld. Statt den Ball in schwierigen Passstafetten zu verlieren, wird wie zu Beginn des Spiels das Eins-gegen-Eins gesucht. Der Ball geht so etwas häufiger in den Korb, und nicht weniger als acht Mal erhalten die Pfeffersportler Gelegenheit, sich Punkte an der Linie zu verdienen. Und so wird ein wenig auch der Spielrhythmus der Bären gebrochen. Doch gerade einmal auf 27 Punkte kommen die Gäste noch einmal heran, bevor die Kräfte wieder zur Neige gehen. Neukölln hat nun leichtes Spiel, kann die Zone auspassen und trifft darüber hinaus auch noch von außen. 74:39 vor dem Schlussviertel.

Losgelöst von allen taktischen Zwängen dreht beim SVN nun de Grote Beer auf und setzt zu einem persönlichen 11:1-Run an. Wie beim Einwerfen versenkt er Dreier, umkurvt Gegenspieler unter dem Korb, trifft seine Würfe aus dem Lauf oder lässt sich von den Kollegen bedienen. Die bemitleidenswerten Pfeffersportler werden zu Statisten degradiert und sehnen nur noch den Schlusspfiff herbei. Doch die Bären haben es eilig und noch ein Ziel: Die 100er-Marke knacken. Dazu bekommen sie auch noch die Gelegenheit, doch de Grote Beer verwirft knapp mit der Schlusssirene den entscheidenden Wurf. So bleibt es beim 99:46.

 

Die Bären demonstrieren im vorletzten Heimspiel des Jahres, wie groß das Leistungsgefälle in der Bezirksliga teilweise ist. Technik, Tempo, Cleverness, Einsatz, Zusammenspiel passen – allerdings wurde alles das auch durch den Gegner begünstigt. Allein die „Fractie Nederland“ macht 45 Punkte und so nur einen weniger als das komplette Team aus Prenzlberg. Doch selbst bei diesem Kantersieg lassen sich noch Meckerpotenziale schürfen: Die Wurfquote von außen passt aktuell nicht, und auch bei den Freiwürfen lässt der SVN wieder 50 Prozent liegen. Zum Topspiel bei Türkiyemspor sollte dann möglichst alles passen. Wir freuen uns drauf!