Ahoi Matrosen! Bären versenken Piratenkogge im eigenen Hafen

Nach einem knappen Hinspiel besiegt der SV Neukölln 09 2 die Freibeuter 2010 3 auch in eigener Halle. Drei Viertel Arbeit, ein Viertel Spaß bringen am Ende ein 64:48.

Ahoi, an Deck und setzt die Segel! Der Hafen der Neuköllner Bären muss erneut gegen die Piraten aus Übersee verteidigt werden. In der Ferne sieht das Bärenoberhaupt bereits die Flotte der Wasserratten am Horizont. Die Musketen sind geputzt und geladen, die Degen geschliffen. Diese Schlacht bestimmt die Hegemonie in der Kreisliga für das nächste Jahr. Am Ende wartet ein sagenumwobener Schatz auf den Sieger…

Die ersten Minuten der Seeschlacht um den Neuköllner Hafen gestalten sich relativ ausgeglichen. Mit einer gewieften Taktik errichtet der General der Freibeuter eine Seeblockade mit seiner Flotte. Die Bären zeigen sich zu Beginn etwas vorsichtig und tasten sich heran, ziehen ihr Spiel dann jedoch ungewohnt strukturiert gegen die Zonenverteidigung der Piraten auf. Heraus gespielte offene Dreier werden ohne Zögern genommen und der Ball wird zu den starken Big Men der Bären gebracht. Allerdings können sie ihre Vorteile hier nicht wie gewohnt ausnutzen. Die Seeblockade erzwingt in den ersten Minuten einige schlechte Würfe der Hausbären. Auch in der Defensive läuft es nicht rund: Die Neuköllner Bären greifen zu oft nach vermeintlich freien Bällen und kassieren eine Menge Fouls. Die Piraten erbeuten sich so so 6 aus 9 Freiwürfen in den ersten zehn Minuten und stehen bereits vor dem Hafentor: 16:23.

Der Anfang des zweiten Viertels geht deutlich an die Seeräuber. Mit kleinen Lauf erhöhen die Gäste ihren Vorsprung auf elf Punkte. Doch die Bären finden eine gute Antwort und können durch ihre Reboundüberlegenheit die zweiten und dritten Chancen nutzen: ein 9:0-Lauf bringt die Bären wieder auf zwei Punkte heran. Denn gegen die Seeblockade findet der SV Neukölln jetzt probate Mittel. Die Bären schaffen es, gelegentlich Punkte aus Fastbreaks zu erzielen, bevor sich die Zone der Freibeuter aufbauen kann. Weiterhin können einzelne Bären durch starke Penetration zum Korb große Räume in die Zone brechen. So erarbeiten sie sich viele freie Würfe, die hochprozentig ihr Ziel finden. Der SV geht dank einer guten Leistung an den Brettern mit einem Punkt plus in die Halbzeit: 32:31.

Nach dem Seitenwechsel zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Bären drängen unermüdlich zum gegnerischen Korb, verschieben die Zone der Seeblockade gut und ziehen durch ihre Aggressivität eine Menge Fouls. Allerdings bleibt die Partie gegen die Piraten eng, da den Bären die Pranke an der Freiwurflinie zittert: 3 aus 9 im dritten Viertel, wichtige Punkte bleiben so auf der Strecke. Auch einige leichte Ballverluste durch unkonzentrierte Pässe sorgen für eine weiterhin ausgeglichene Seeschlacht um den Neuköllner Hafen. Keine Seite kann den entscheidenden Raumgewinn für sich verbuchen. Die Entscheidung verschiebt sich also auf die letzten zehn Minuten! Nach drei Vierteln führen die Bären weiterhin knapp: 47:45.

Zu Beginn des entscheidenden Abschnitts erinnern sich die Bären daran, dass sie hier immerhin ihren Heimathafen gegen die Brandschatzer der freien See behaupten müssen. Von diesem Instinkt angetrieben legen die Neuköllner Bären einen 13:0-Lauf aufs frisch geschrubbte Deck! Die Schlacht um den Neuköllner Hafen steht auf der Kippe, da die Freibeuter vom Kurs abgedrängt werden. Sie finden keinen Rhythmus, und den Piraten geht langsam aber sicher die Munition aus, so dass die Neuköllner sie mit einfachen Schnellvorstößen überrennen können. Die Moral der tapferen Seemänner ist schlussendlich gebrochen und die Bären behaupten den Neuköllner Hafen, um die umkämpften Nordrouten für den so wichtigen Lachshandel aufrecht zu erhalten. Am Ende zeigt die Hafenuhr 64:48. Die Gäste aus den internationalen Gewässern müssen somit die Segel streichen und zurück in ihre Piratenbucht rudern. Die Beute bleibt für dieses Mal aus, doch wer weiß, wann die Seeräuber das nächste Mal vor der Tür stehen.

Die Bären agieren bravourös und können die Seeräuber aus den eigenen Gewässern vertreiben. Sie holen den frühen Rückstand bis zu Halbzeit wieder auf und haben einfach mehr Biss, was die Gäste im letzten Viertel bei lediglich bei 3 (in Worten „drei“) Punkten hält. Eine großartige Aufholjagd führt die zweite Bären durch überragende Reboundarbeit und viele Schnellangriffe zu einfachen Punkten und zum verdienten Sieg.