Nach dem hohen Sieg der ersten Mannschaft überzeugt auch der SV Neukölln 09 II zum Hinrundenende: Dem gastgebenden DBV Charlottenburg 5 wird beim 64:104 keine Chance gelassen.
Die Neuköllner „Bärchen“ sind heiß auf eine positive Bilanz zum Winterschlaf und reisen hungrig und mit viel Unterstützung nach Charlottenburg. Mit lediglich sieben Spielern, die sowohl betagter als auch wohlgenährter sind, müssen sich die Gastgeber vom DBV 5 gegen zehn schnellere und jüngere Bären zur Wehr setzen. Nur die Erfahrung ist auf ihrer Seite.
Bereits beim Aufwärmen feiern die Bären die Ankunft des eigenen Rudels aus Neukölln. Doch die Neuköllner scheinen sich etwas zu früh gefreut und den Gegner unterschätzt zu haben. Eine enge 2-3-Zone der Gastgeber lässt keine einfachen Korbleger zu. Die Bären probieren es daher von außen, treffen direkt vier Dreier hintereinander und gehen in Führung. Von nun entfällt auch der Heimvorteil für Charlottenburg; denn die mitgereisten Bären auf den Zuschauerrängen feiern jede Aktion frenetisch, so dass selbst der Schiedsrichter sein Lächeln nicht zurückhalten kann. Obwohl die Bären ihre Schnelligkeit nicht gut einsetzen, fallen viele der freien Würfe. Am Ende des ersten Viertels können sich die Neuköllner bereits leicht absetzen: 15:24.
Einmal im Spiel, verlegen sich die Bären nun auch auf einen etwas schnelleren Basketball, der die Zone des DBV vor echte Probleme stellt. Nicht nur an der Dreierlinie gibt es nun freie Würfe, auch die Cuts von der Weakside kommen durch. Die ersten konditionellen Defizite der erfahrenen Gastgeber werden sichtbar, und die Bären kommen zu schnellen Fastbreak-Punkten, bevor die DBV-Zone überhaupt zurückeilen kann. Die Bärenmeute auf dem Platz hat kein Erbarmen und führt zur Halbzeit deutlich mit 27:48.
Zum Start der zweiten Halbzeit setzen sich die Bären weiter ab. Weil die Gastgeber keine Unterstützung von der Bank bekommen können, schwinden ihre Kräfte stetig. Der Coach der Bären kann hingegen durchwechseln und sich auch selbst die ein oder andere Minute geben – „Gönn‘ dir Dikkah!“ Doch die DBV-Herren zeigen Moral und starten stark noch einmal einen kleinen 9:2-Lauf. Das Spiel bleibt kurzweilig und die Bären können sich dank guter Defense und aufmerksamer Passverteidigung nochmal etwas absetzen: 50:75 nach 30 Minuten. Die 100 sind nahe, und die ersten Wetten werden abseits des Feldes entgegengenommen.
Das letzte Viertel der Saison beginnt nun für beide Bärenmannschaften. Die Zweite steht auf dem Feld und die Erste sitzt gebannt am Spielfeldrand. Beim Stand von 53:84 durch einen langen Bärendreier ist das Spiel endgültig entschieden. Aber es bleibt unterhaltsam, da trotzdem um jeden Ball gekämpft wird als stünde es Unentschieden. Toller Sportsgeist der DBV-Herren, die trotz Unterbesetzung und deutlichem Alters- sowie Gewichtsunterschied wie Löwen kämpfen und dabei gar nicht wenige Punkte machen! Der SVN setzt weiter auf Fastbreaks und zwingt die Charlottenburger Defensive konditionell in die Knie. Als die Bären die 100 voll machen, rasten Bank und Tribüne komplett aus und reißen das Dach ab – und das Anfang Dezember! Endstand: 64:104.
Noch nie hat der SV Neukölln 09 in einem Spiel mehr Punkte gemacht! Die Bären geben diesem sehr speziellen Tag in der Vereinsgeschichte also einen wunderbaren Ausklang. Zwei historische Siege beider Bärenteams stimmen uns für ein besinnliches Weihnachtsfest mit viel Lachs und Honig ein. Den Winterschaf haben sich die Neuköllner Bären somit redlich verdient. Allerdings müssen sie auch Kräfte sammeln, denn die Rückrunde startet im Januar! Die Bären werden dann erneut hungrig auf mehr angreifen.