Die Buzzer Beater Vendetta in der Bärenhöhle … fällt leider aus.

Genau drei Monate ist es her, als der SV Neukölln 09 nach seiner zweiten Saisonniederlage zum SSC Südwest 3 kam, und äußerst unglücklich durch einen Buzzer Beater verlor. Im Rückspiel nun die Chance auf späte Revanche, nachdem die Rückspiele zu den anderen Niederlagen verloren wurden und der Aufstieg mittlerweile außer Reichweite ist. Die Gäste sind zwar etwas betagter und damit athletisch unterlegen, können dies aber durch ihre Erfahrung in den entscheidenden Situationen wettmachen. Wir werden sehen, wie sich der SVN ohne Erwartungsdruck heute schlägt.

Wie fast schon üblich gegen eines der Topteams der Bezirksliga verschlafen die Hausherren die ersten Minuten auf dem Feld. Zwar punkten die Bären zuerst, bekommen aber prompt die Antwort in Form eines 0:7-Runs von den Gästen aus Steglitz. Ein Glück, dass die Bären sich in eigener Höhle immer auf ein weiches Pränkchen verlassen können. Der Scharfschützenbär vom Dienst schießt drei in Folge und wird nun in der Offense gesucht. Allerdings stört das die Steglitzer nicht großartig. Sie arbeiten viel mit indirekten Picks, um ihre eigenen Schützen in Szene zu setzen. Ein ums andere Mal kommt die zweite Hilfe in der Neuköllner Verteidigung zu spät, was dem SSC den freien Wurf oder den Korbleger ermöglicht. Beide Teams treffen gut, die Bären gestalten das Spiel eng: 22:23.

Das zweite Viertel startet mit einem emotionalen Paukenschlag: Die Defense der Bären erkennt, dass ein Big des SSC Südwest den Ball bringt und setzt ihn in eigener Hälfte unter Druck. Es gibt einige Handchecks und ein Bär kann den Ball stealen und will zum eins gegen null Korbleger. Dann packt der Südwestler seinen besten Wrestling Move aus und ringt den Bären mit einem fiesen Back Suplex nieder. Ein ungleiches Duell, denn der Bär wiegt ungefähr 300 kg weniger (geschätzt). Die Höhle tobt und es gibt ein unsportliches Foul. Der SV erhöht seine Aggressivität jetzt auch in der Offense, zieht öfter zum Korb und wird von den Schiedsrichtern an die Linie zitiert. Allerdings können sich die Bären nicht wirklich belohnen. Denn auch die Gäste kommen in dieser foulintensiven Phase kontinuierlich an die Linie, treffen jedoch ihre Freiwürfe. Sie beenden das Viertel stark mit einem 1:11-Lauf, weil die Bären weiter zu langsam in der Help Defense sind. Aber auch aufgrund der sieben vergebenen Freiwürfe verspielen diese die Chance, auf Schlagdistanz heranzukommen. Hätte, hätte, hätte … dann würden die Bären mit nur drei Punkten zurückliegen. So steht es nach 20 Minuten 34:44 und der Coach rauft sich das Fell vom Kopf.

In der zweiten Halbzeit verteidigen die Bären zu Anfang gut und kommen zu einigen Fastbreaks, was zu einfachen Punkten führt. Der SVN kommt auf fünf heran (39:44). Doch die Gäste finden immer wieder eine Antwort, weil sie immer wieder ihre sicheren Schützen aus der Mitteldistanz in Position bringen können. Der Flying Dutchman der Bären kann sich das nicht mit ansehen und fängt kurzer Pranke Feuer: drei Dreier in Folge plus zwei Freiwürfe aufgrund eines Fouls. Er allein zieht den SV Neukölln 09 durch den zweiten Teil des Spielabschnittes. Die Gäste jedoch bleiben treffsicher und die Abstimmung der Bären ist nicht zufriedenstellend. 52:60

Der SV ist diesmal wild entschlossen, sich im letzten Viertel nicht erneut auf der kalten Schnauze herumtanzen zu lassen! Die Bären erspielen sich vorne freie Würfe und treffen endlich im gewohnten Rhythmus. Hinten wird aggressiv am Ball verteidigt, allerdings auf Kosten vieler Fouls. Der Hollänbär übernimmt erneut und hält die Hausherren im Spiel: Er trifft wie besessen einen gut verteidigten Dreier nach dem anderen, allein an diesem Tag sind es allein sieben! Der SSC Südwest hingegen spielt weiter clever und zwingt den SVN kontinuierlich zu Fouls, was sie an die Freiwurflinie bringt. Die Bären kommen auf zwei ran: 64:66 – Auszeit SSC Südwest. Die Höhle kocht über und Sambarhythmen schallen über das Spielfeld. Der SVN verkürzt auf einen Punkt, verliert aber dann schlagartig die Korbgefährlichkeit. Nun kommen nur noch erzwungene Würfe, die einfach zu gut contestet sind, und die Rebounds landen ebenfalls bei den Gästen. Sie machen die entscheidenden Freiwürfe auf der anderen Seite und lassen die Punkte zur Neuköllner Führung nicht zu. Am Ende bleibt ein ernüchterndes 69:73. Das Spiel wird wie so oft gegen Topteams durch Kleinigkeiten und fehlende mentale Stärke in den letzten Minuten aus der Pranke gegeben.

 

Die Neuköllner Bären verlieren in ihr viertes Heimspiel in Folge und rutschen damit in der Tabelle der Bezirksliga ins mittelmäßige Niemandsland. Auf- und Abstieg sind in weiter Ferne, allerdings kann der SV Neukölln 09 erneut nicht zufrieden mit seiner Leistung in eigener Halle sein. Das liegt vielleicht auch daran, dass das große Ziel Aufstieg nicht mehr zu erreichen ist. Eine weitere Niederlage, in der die erfahrenen Gegner mental stärker sind. Obwohl die Bären ihre Stärke von außen zeigen können (12 Dreier) fehlt die Kaltschnäuzigkeit und der letzte Biss. Am Support der vielen Zuschauer auf den Rängen liegt es jedenfalls nicht – Großes Lob an alle Fans!