Wieselflinke Bären öffnen zum Saisonstart die Honigtöpfe

Nach zwei überzeugenden Vorstellungen gegen die Weddinger Wiesel 2 in der Vorsaison lassen die Neuköllner Bären auch gegen die dritte Mannschaft nichts anbrennen – beim ungefährdeten 75:51-Heimsieg zum Saisonstart in die Bezirksliga-Saison.

Bereits im Vorfeld des Orientexpress-Derbys sind die Rollen klar verteilt: Während der SV Neukölln 09 1 um den Aufstieg mitspielen will und eine fast störungsfreie Vorbereitung erwischt hatte, berichten die Wiesel über sommerliche Probleme nach dem nahezu makellosen Aufstieg aus der Kreisliga.

Und die Spieler des SVN sind gleich enorm fokussiert: Während den Wieseln eine gewisse Zeit des Abtastens gut getan hätte, stellen wieselflinke Bären defensiv alles zu, verursachen schnelle Fehler und Turnover bei den Gästen. Auf der anderen Seite des Feldes fällt in den ersten Minuten fast alles; die Quote der richtigen Entscheidungen ist nahezu perfekt. Nach 9:0 ziehen die Hausherren in sieben Minuten auf 24:5 davon. Die Wiesel schnaufen sich in eine Auszeit; nach dem ersten Viertel ist der SVN mit 33:13 weg. Die Bären – wie mit Honigshots gedopt – liefern das vielleicht beste (erste) Viertel der Vereinsgeschichte ab.

Dass der SVN wohl trotzdem nicht 120 Punkte machen wird, hat man in der Vergangenheit bereits häufiger gesehen. Die Motivation zu richtig hohen Siegen scheint nicht da zu sein. Und so dauert es drei Minuten, bis der Favorit die nächsten Punkte macht; der Vorsprung wächst zwischenzeitlich trotzdem auf 26 Punkte an. Doch dann zollen die Spieler der hohen Intensität und sich verbessernder Wiesel-Defense Tribut. Das Niveau beider Teams pendelt sich ein, zur Halbzeit steht es 52:29. Geht da noch was für die Wiesel?

Zunächst sieht es ganz danach aus: Es hat fast schon Tradition, dass die Bären schlecht aus der Pause kommen und das dritte Viertel irgendwie verbaseln. Vorne fällt nix, hinten beißen die Wiesel kleine Stückchen aus dem Bärenpelz mit einem 0:7-Run. Woran es noch hapert beim SVN lässt sich an vielen kleinen Fehlern beobachten; das schlechteste Viertel der Bären geht 7:11 an die Wiesel. Doch 59:40 scheint zu viel Rückstand für die Gäste, um noch etwas zu reißen.

Und so schütteln die Bären noch einmal ihre Müdigkeit aus dem Pelz und lassen bis Minute 36 keinen Punkt mehr zu. Beim Stand von 69:40 ist das Spiel entschieden. In der Garbage Time können die Wiesel noch etwas Ergebniskorrektur betreiben, während beide Teams wohl schon an die kommenden Aufgaben denken. Endstand: 75:51.

 

Etwas stärker hatte man die Weddinger Wiesel 3 nach 13:1 Siegen in der Aufstiegssaison schon erwartet; aber offenbar hatten die Gäste noch größere Anlaufschwierigkeiten. Es wird spannend zu sehen, wie die Bären sich am kommenden Sonntag auswärts gegen Basketball Berlin Süd 1 schlagen. Die Lankwitzer sind mit zwei Siegen in die Saison gestartet und grüßen aktuell von der Tabellenspitze.