Freibeuter-Schicksal: Bären versenken Kogge ein zweites Mal

Der SV Neukölln 09 startet mit einem Heimsieg in die Rückrunde der Bezirksliga C. Gegen die dritte Mannschaft der Freibeuter 2010 gelingt ein deutliches 74:56 in der „Hölle an der Hertabrücke“.

Bis in die Fellspitzen motiviert, die Höhle gegen einfallende Brandschatzer zu verteidigen, startet der SVN mit einem 8:2-Lauf das Spiel gegen die Friedrichshainis. Ein ungewohnt sicheres Pränkchen von der Linie bringt Mitte des ersten Viertels eine deutliche Führung. Die Neuköllner haben keinerlei Probleme in der Offense – die vor Anker liegende Kogge der Freibeuter gibt ein hervorragendes Ziel ab. Nach zehn Minuten steht es 22:14.

Die gesetzlosen Matrosen auf Landgang haben vor allem Schwierigkeiten mit dem unwegsamen Terrain in der Höhle der Bären. Vielleicht liegt es auch an einem fehlerhaft justierten Kompass, denn die Gäste aus Übersee treffen einfach ihre Würfe nicht. Die gute Verteidigung der Bären ist jedenfalls mitverantwortlich: immer eine Pranke im Gesicht der Freibeuter sorgt für schwierige Absch(l)üsse der Gäste. Die Bordkanonen der Piraten streiken und es riecht nach Meuterei. In der ersten Hälfte trifft die Besatzung der Gäste keinen Wurf von draußen und die Wurfquote ist weit unter Deck. Die Neuköllner Bären dagegen spielen sich in einen Rausch und stellen die Matrosen mit zwei Läufen zu je sieben und neun Punkten vor ernsthafte Probleme. Zur Halbzeit mit 46:21 vorne, liefert der SV Neukölln 09 wohl erneut eine seiner besten Leistungen in der ersten Halbzeit ab.

Die Musketen frisch nachgeladen und die Degen geschärft, starten die Freibeuter energisch aus dem Frachtraum und überraschen die vielleicht schon etwas zu siegessicheren Bären. Ein 2:14-Lauf zwingt die Gastgeber des SV Neukölln zu einer frühen Auszeit in der zweiten Hälfte. Die Bordkanonen nun präzise auf die Bärenhöhle justiert, treffen die Gäste von der Kogge ganze fünf Dreier – davon drei in Serie ohne Antwort. Dies liegt vor allem an einem Scharfschützen der Piraten, der mit dem Fernrohr umzugehen weiß und der sich bis dahin unter Deck versteckt hielt. Die Bären machen es also noch einmal spannend und geben 11 Punkte ab: 58:44 nach drei Vierteln.

Den Glauben an die mögliche Wende noch nicht aufgegeben, werfen die gesetzlosen Matrosen auf Landgang noch einmal alles in die Waagschale. Mit dem ersten erfolgreichen Wurf im letzten und entscheidendem Viertel verkürzen die Wasserratten auf 12 Punkte. Allerdings können sie kein Mittel in der Defense finden, um den Hunger der Neuköllner Bären zu stoppen. Bereits einige Minuten später ist der Vorsprung wieder bei 17 Zählern. Auch Musketen und Degen helfen den Freibeutern nicht im Nahkampf. Die Bärenpranken sind einfach zu stark – sowohl unter dem Korb als auch von der Dreierlinie. Sie können zu keinem Zeitpunkt den Sieg der Bären ernsthaft gefährden: 74:56 steht es damit zum mehr als verdienten Endstand.

In der Saison 2017/2018 versenken die Bären somit bereits zum zweiten Mal die gerade erst frisch geflickte Kogge der Freibeuter. Die Leichtmatrosen streichen die Flagge und ziehen sich taktisch aus dem Gehölz der Neuköllner Bären zurück. Hauptgrund für die Überlegenheit der Bären war die sehr gute Wurfverteidigung, die die Freibeuter zu schweren Abschlüssen zwang. Das Einsammeln der Rebounds tat ihr Übriges. Vor allem im zweiten Viertel kann die überragende Defense die Freibeuter am Anlegen hindern. Mit gerade einmal zwei getroffenen Würfen aus dem Feld verlieren die Piraten allein hier 17 Punkte. Dieser immense Rückstand konnte dann im restlichen Spielverlauf nicht mehr aufgeholt werden. Die Bären stehen über Nacht an der Spitze der Bezirksliga und feiern ihren verdienten Sieg.