Überzeugt und überzeugend: Bären siegen in Rudow

Der SV Neukölln 09 1 bleibt in der Bezirksliga C auswärts ungeschlagen. Der Landesliga-Absteiger TSV Rudow 1888 1 muss den Gästen aus Nord-Neukölln den Vortritt lassen beim deutlichen 59:74.

Für die Neuköllner Bären – motiviert bis in die Haarspitzen, erstmals in der Saison mit einem Coach über das ganze Spiel und einen der Top-Spieler kurzfristig noch aus Brüssel eingeflogen – stehen die Zeichen klar auf Auswärtssieg. Auf der anderen Seite ist der Landesliga-Absteiger aus Rudow mit zwei Niederlagen zu Saisonbeginn eigentlich zum Siegen verdammt. Vorsichtiges Abtasten gibt es nicht, beide Mannschaften sind direkt voll da und liefern sich einen harten Fight. Die Defensive steht auf beiden Seiten auf des Gegners Füßen – die Bären suchen deshalb erfolgreich den Zug zum Korb, die 88er schaffen es, ebenso erfolgreich im 1-gegen-1 Würfe zu kreieren. 14:18 zur Viertelpause.

Leichte Vorteile für die Gäste sind bereits erkennbar. Den Impuls für einen 0:7-Run gibt dann aber die stark besetzte Bank des SV. Aus dem Kalten sind die Spieler aus der 1,5ten Reihe direkt da und verschaffen den Bären erstmals in Minute 15 einen 10-Punkte-Vorsprung. Doch Rudow fightet zurück und knabbert sich wieder heran. Zur Pause ist alles wieder offen: 26:30.

Was fehlt? Würfe von außen. Eine der traditionellen Stärken der Neuköllner Bären kommt durch die intensive Verteidigung der Hausherren bisher überhaupt nicht zum Tragen. Ihrerseits scheinen sie darin überhaupt keine Aktien zu haben – bis Spielende versenken die 88er gerade einmal einen einzigen Dreier. Nicht so die Gäste aus Nord-Neukölln: Einstudierte Spielzüge führen nun auch aus der Distanz zum Erfolg. Unterstützt durch eine geschlossene Teamleistung in der Offensive und einer unterirdischen Freiwurfquote der Rudower pirschen sich die Bären wieder davon. 38:49 vor dem letzten Viertel.

Das Schlussviertel wird dann zu einem der längsten der Vereinsgeschichte. Auf beiden Seiten wird jetzt fast jede Defensivaktion abgepfiffen und führt die Offensive an die Linie, was aber keineswegs die Härte aus dem Spiel nimmt. In der Kategorie Freiwürfe versagen dann beide Teams schiedlich friedlich – unter 40 Prozent ist sicherlich nicht die von den Coaches erwünschte Quote. Den Unterschied zu einem weiteren gewonnenen Viertel machen wiederum die Bankspieler der Bären. Eines der Neuköllner Ausnahmetalente treibt den Stachel der Niederlage in den Schlussminuten noch einmal tief ins Fleisch des TSV Rudow und erhöht im Alleingang von 57:68 auf 59:74.

 

Sicher nicht zuletzt aufgrund des präsenten Coaches zeigt sich die erste Mannschaft des SV Neukölln 09 stark verbessert gegenüber der letzten Heimniederlage. Durchgehend stark besetzt vom ersten bis zum zwölften Spieler erscheint ein Mittelfeldplatz in der Liga mehr als realistisch.