Tigerkralle sticht Bärenpranke: SV verliert zuhause

Wenn die erste Herde der Neuköllner Bären auf das dritte Rudel der Berlin Tiger trifft, steht einer spannenden Begegnung nichts mehr im Wege. Mit dem Kiez-Klassiker beginnt für den SV Neukölln 09 die Heimspielsaison im Bärenbau an der Hertabrücke. Die Hausherren haben dabei dieses Mal das Nachsehen und verlieren letztlich deutlich mit 62:75.

Zu Beginn schenken sich Tiger und Bären keinen Zentimeter. Ein vorsichtiges Beschnuppern auf beiden Seiten führt zu einem Zwischenstand von 9:8 für die Bären, die ohne Coach geschwächt in die Partie gehen. Eine gute Wurfauswahl und Vorteile beim Rebounden verhelfen dem SV Neukölln 09 dann zu einem 9:2-Lauf. Damit reißen sie die Führung Mitte des ersten Viertels an sich. Die Gäste aus Kreuzberg antworten humor- und schnörkellos und entscheiden den ersten Abschnitt doch noch für sich: 18:20.

Der Kampf Bär gegen Tiger bleibt auch im zweiten Abschnitt hart und eng. Besonders einzelne Spieler hinterlassen ihre persönliche Bärenmarke auf dem gestreiften Tigerfell. 28:25 für die Neuköllner Bären. Die Tiger jedoch bleiben ruhig und setzen ihre Geschwindigkeit nah am Boden ein. Eine Serie von 11:0 ist die Folge, bei der die Bären eine fatale offensive Durststrecke erleiden. Zur Halbzeit liegen die Bau-Herren zurück: 33:42.

Durch frischen Lachs und reines Quellwasser gestärkt ziehen die Neuköllner Bären zurück in den Kampf um ihr Revier. Die Verteidigung wird umgestellt und die Bärenpranke rupft den Tigern einige Schnurrhaare aus: Ein einziger Bär machte neun Punkte in 60 Sekunden. Ausgleich! Die Tiger ziehen sich erschöpft in eine Auszeit zurück und leckten ihre Wunden. Dann jedoch geht alles ganz schnell: Mit hoher Trefferquote von außen ziehen die Tiger auf und davon. 49:67.

Im letzten Viertel steckt der SV noch einmal all seine Kraft ins Rückstand aufholen. Mit knapper Zeit und schlechter Wurfauswahl fällt allerdings die Wurfquote. Gerade einmal bis auf 11 Punkte schleichen sich die Bären noch einmal an die Tiger heran. Diese beweisen ihrerseits Ruhe, schlagen die Bären schließlich klar in ihrem eigenen Bau und können einiges an Beute mit in die tropischen Wälder entführen. Endstand: 62:75.

Im Rückspiel werden die Bären erneut den Artenschutz der Tiger auf die Probe stellen. Sie könnten dann ernsthaft vom Aussterben bedroht sein.