Frühform?! Bären siegen gegen Freibeuter

Harr, harr! Kogge geentert! Im ersten Spiel der neuen Saison setzt sich der SV Neukölln 09 1 beim  Aufsteiger Freibeuter 2010 3 vergleichsweise knapp durch (45:53). Optisch eigentlich klar überlegen, machen es die Bären zwischendurch immer wieder spannend – Bären-Style?

Mit neuem Coach und neuen taktischen Freiheiten sollte es für den SV spannend werden, wie man das zum Saisonstart aufs Spielfeld bringt. Als Gegner tritt bei den Freibeutern anstelle der erwarteten Jugendmannschaft ein Team aus erfahrenen Recken an.

Das erste Viertel startet dann doch wieder mit alt Bekanntem: Die Freibeuter mit Druck unter den Korb, die Bären sicher aus der Distanz – vier Dreier in den ersten elf Minuten, dafür aber keine Punkte in der Zone. Als sich das ändert, schaffen es die Gäste aus Neukölln erstmals, sich etwas abzusetzen. Technisch stark, bringen sie die Hausherren im Eins-gegen-eins durch die Zone immer wieder in Verlegenheit und sich selbst an die Linie. Pausenstand: 23:30.

Dann ein irrer taktischer Schachzug des SV Neukölln 09: Zur Halbzeit wird der Coach (!!!) gewechselt. Diese Teufelskerle! Doch die Freibeuter lassen sich nicht beirren – im Gegenteil: Gegen jetzt konfus wirkende Bären verstärken sie den Druck und finden immer wieder Defensivlücken. Und liegen plötzlich in Führung: 31:30 in Minute 25.

Auszeit, Ansage: „Nee, Jungs, macht so weiter wie geplant.“ – „Allet klar, Coach!“ – Und die Bären kommen zurück – unter dem Jubel der zahlreichen mitgereisten Fans setzen sich die Neuköllner langsam aber stetig ab. Stark verbessert unter dem Korb und mit guter Wurfauswahl wird der Vorsprung ausgebaut – zwei, drei, fünf Punkte, am Ende sind es acht, ohne dass man das Gefühl hat, die Freibeuter könnten dem ernsthaft etwas entgegensetzen. Endstand: 45:53.

 

Keine Frage: ein verdienter erster Saisonsieg für die Neuköllner Bären. Aber viel Verbesserungspotenzial für die mutmaßlich schwerer werdenden Spiele der Saison: taktische Disziplin, Konzentration, Zug zum Korb, Freiwurfquote – für das neue Trainerteam gibt es noch viel zu tun. Ein Trainerwechsel zur Halbzeitpause scheint außerdem kein cleverer Zug zu sein – vielleicht überrascht der SV beim kommenden Heimspiel gegen die Tiger mit einer neuen taktischen Finesse.