Die Neuköllner Bären haben ihr vorletztes Saisonspiel gegen Tiergarten ISC 3 letztlich klar mit 55:44 gewonnen. Da die Berlin Tiger 4 parallel an diesem Wochenende ihre beiden Spiele verloren, wurde damit auch der Wiederaufstieg in die Bezirksliga perfekt gemacht.
Vor der Begegnung waren die Rollen klar verteilt: auf der einen Seite die Neuköllner Bären, die nach glanzvollen Siegen und schmerzhaften Niederlagen gegen direkte Tabellennachbarn vielleicht bis zum letzten Spieltag um den Wiederaufstieg in die Bezirksliga kämpfen müssen. Auf der anderen Seite die Gäste aus Tiergarten, für die die Saison mit Blick nach oben gelaufen ist. Entsprechend sah auch das Bild vor dem Tip-Off aus: Bis zehn Minuten vor Spielbeginn war die Halle fast ausschließlich mit Neuköllner Bären bevölkert, die bis in die Zehenspitzen motiviert waren. Kurz vor knapp fanden sich doch auch noch sechs Spieler für TISC zusammen, außerdem zwei Schiedsrichter, und schon ging es los.
Die Bären starteten konzentriert in die Begegnung und fanden gut ins Spiel. Der Ball lief wie im Training durch die Reihen und die Wurfauswahl verdiente ein Extra-Bienchen. Doch der Honig blieb als Belohnung aus, denn die allermeisten freie Würfe fanden einfach nicht ihr Ziel. Pech oder Konzentrationsprobleme? Den Gästen war es egal, auch sie spielten ihren Stiefel herunter und konnten das Aufeinandertreffen aufgrund einer besseren Wurf-Ausbeute offen gestalten. Auch die bekannten TISC-Stärken von jenseits der Dreierlinie wurden unter Beweis gestellt. 12:14.
Wenig Neues im zweiten Viertel: Der SV spielte sich schöne Chancen heraus, doch die Würfe speziell aus der Langdistanz wollten einfach nicht fallen. Stattdessen gelang nun etwas häufiger der Zug zum Korb, der von den Gästen freimütig immer wieder mit Freiwürfen belohnt wurde. Doch so richtig wollte das Spiel in dieser Halbzeit nicht mehr zünden. Irgendwie schienen insbesondere die Bären die Halbzeitpause herbeizusehnen, um sich neu zu fokussieren. Die erste Halbzeit endete ohne erfolgreichen Dreier für den SV Neukölln – niemand konnte sich erinnern, wann das das letzte Mal passiert war. 21:22.
Zum Start der zweiten Hälfte fiel dann endlich der erste Dreier zur Führung für die Neuköllner Bären. Doch der wurde direkt gekontert von den Tiergärtnern und über einige schön herausgespielte Punkte in der Mitteldistanz bei weiter spärlichem Wurfglück der Hausherren zur bisher höchsten Führung des Spiels ausgebaut: 26:32. Doch jetzt, endlich, schien der Knoten zu platzen, die Bären erhöhten die Härte auf beiden Enden des Feldes und erzwangen mit Zug zum Korb, erfolgreichen Freiwürfen und endlich auch Treffern von außen einen 14:2-Lauf. 40:36.
Jetzt sollte der Sack zugemacht werden, und er wurde es. Bei den Gästen machte sich die Dezimierung auf der Bank bemerkbar, offensiv sahen sie keinen Stich mehr. Ein weiterer 10:0-Lauf mit herausgespielten, erfolgreichen Würfen von außen bedeutete mit dem 50:36 in Minute 33 die Vorentscheidung. Denn auch wenn die Gäste trotz auf dem Boden schleifender Lungen noch einmal auf Presse umstellten und alles taten, um den Rückstand wieder aufzuholen – sie konnten es nicht mehr schaffen. Nachdem sich zwei Spieler das fünfte Foul abgeholt hatten, spielte TISC die letzte Minute sogar zu viert zu Ende. Endstand: 55:44. (Stats: http://www.statsroom.de/content/game.php?gid=7761)
Erneut taten sich die Neuköllner Bären unerwartet schwer gegen einen Gegner, der ersatzgeschwächt und individuell weniger stark besetzt anreiste, dafür aber befreit aufspielen konnte. Allzu häufig konnte auch in diesem Spiel die optische Überlegenheit nicht in einen klaren Vorsprung umgemünzt werden. Das Gesamtpaket aus aggressiver, foul-armer Defense, einer klaren Spielanlage in der Offensive und individueller Stärke machte trotzdem den Unterschied. Was passiert, wenn der SV ins Rollen kommt, durfte man in Minute 26 bis 33 bestaunen: 24:2 Punkte. Wir freuen uns auf mehr davon!